Deutsche Uhrenmarken: welche Deutschen Uhrenmarken gibt es? Wann wurden sie gegründet? Welche Deutschen Uhrenmarken sind unabhängig, und welche gehören zu großen Gruppen?
Antworten auf diese Fragen finden Sie in der nachfolgenden Übersicht der wichtigsten Deutschen Uhrenmarken, in alphabetischer Reihenfolge der Markennamen. Mit einem Klick auf den Markennamen erhalten Sie alle gewünschten Informationen.
A. Lange & Söhne
- Gründungsjahr: 1845
- Firmensitz: Glashütte
- Konzernzugehörigkeit: Richemont
- Webseite: alange-soehne.com
Der Dresdner Uhrmacher Ferdinand Adolph Lange legte mit der Gründung seiner Uhrenmanufaktur 1845 den Grundstein für die sächsische Feinuhrmacherei. Seine hochwertigen Taschenuhren sind bei Sammlern in aller Welt noch immer heiß begehrt.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Unternehmen enteignet, und der Name A. Lange & Söhne geriet beinahe in Vergessenheit. Im Jahr 1990 wagte Walter Lange, der Urenkel von Ferdinand Adolph Lange, den Neubeginn.
Heute werden bei Lange pro Jahr nur wenige Tausend Armbanduhren größtenteils aus Gold oder Platin hergestellt. In ihnen arbeiten ausschließlich im eigenen Haus entwickelte und aufwendig von Hand dekorierte und zweifach montierte Uhrwerke. Mit 65 Manufakturkalibern seit 1990 nimmt A. Lange & Söhne eine Spitzenposition in der Uhrenwelt ein.
Zu den großen Erfolgen zählen Markenikonen wie die LANGE 1 mit dem ersten Großdatum in einer in Serie gefertigten Armbanduhr und die ZEITWERK mit ihrer exakt springenden Ziffernanzeige. Außergewöhnliche Komplikationen wie die ZEITWERK MINUTENREPETITION, der TRIPLE SPLIT sowie das bisher komplizierteste Modell, die im Jahr 2013 vorgestellte und auf sechs Exemplare limitierte GRAND COMPLICATION, stehen für das Bestreben der Manufaktur, ihre traditionsreiche Kunst zu immer neuen Höhen zu führen. Die 2019 eingeführte sportlich-elegante ODYSSEUS markiert den Beginn eines neuen Kapitels für A. Lange & Söhne.
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Glashütte Original
- Gründungsjahr: 1990
- Firmensitz: Glashütte
- Konzernzugehörigkeit: Swatch Group
- Webseite: glashuette-original.com
Mitte des 19. Jahrhunderts nimmt in einem kleinen Tal des Erzgebirges, nur 30 Kilometer von der sächsischen Landeshauptstadt Dresden entfernt, eine einmalige Erfolgsgeschichte ihren Lauf. Ab 1845 lassen sich die ersten Uhrmacher mit finanzieller Unterstützung der Regierung in Glashütte nieder.
Initiiert durch ein Darlehen des Königreiches Sachsen beginnen sie die ersten Einwohner der Stadt auszubilden, die sich danach selbstständig machen. Der Grundstein für eine sächsische Uhrenindustrie ist damit gelegt und die hohe Qualität der Glashütter Uhr wird bald zu einem weltweiten Begriff. Um dieses Wissen über die Zeit zu bewahren und zu gewährleisten, wird 1878 die Deutsche Uhrmacherschule in Glashütte gegründet.
Beide Weltkriege hinterlassen auch in Glashütte Spuren und stellen die Beharrlichkeit der Glashütter auf die Probe. Mit Flexibilität, Innovationskraft und Traditionspflege ermöglichen sie ihrem Handwerk – trotz schwieriger wirtschaftlicher und politischer Umstände – eine stetige Weiterentwicklung.
Die geänderte Wirtschaftsordnung führt im Juli 1951 zum Zusammenschluss aller noch existierenden Glashütter Uhrenfirmen. Nach der Wiedervereinigung wird die Glashütter Uhrenbetrieb GmbH am 16. Oktober 1990 ins Handelsregister eingetragen. Das Unternehmen wird im wiedervereinigten Deutschland zum offiziellen Rechtsnachfolger der Mehrheit der Uhrenfirmen von Glashütte, die nach dem zweiten Weltkrieg in der Stadt existiert haben.
2000 wird Glashütte Original Teil der Swatch Group. Der größte Uhrenkonzern der Welt ermöglicht die erfolgreiche Internationalisierung der Marke. Die uhrmacherischen Meisterwerke von Glashütte Original findet man nun in mehr als 40 Ländern der Welt.
Heute verkörpert Glashütte Original deutsche Uhrmacherkunst auf höchstem Niveau. Die Manufaktur vereint traditionelle Handarbeit und innovative Technologien unter einem Dach. Die Marke besitzt nicht nur ein reiches Erbe, sondern verfügt auch über eine außergewöhnliche uhrmacherische Kompetenz: Bis zu 95% aller Uhrenteile werden selbst gefertigt, einschließlich der filigranen Zifferblätter. Im Laufe der Jahre hat Glashütte Original eine Kultur der Excellence geschaffen, die sich in zeitlos schönen und technisch anspruchsvollen Zeitmessern widerspiegelt.
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Junghans
- Gründungsjahr: 1861
- Konzernzugehörigkeit: –
- Firmensitz: Schramberg
- Webseite: junghans.de
Seit über 150 Jahren gibt Junghans der Zeit ein eigenes Gesicht. Die Liebe zum Detail, der hohe Anspruch an Design und Qualität sowie eine über Generationen gewachsene Technologie-Kompetenz prägen die Produkte der Uhrenfabrik Junghans seit der Gründung im Jahr 1861. Werte, die das Fundament der Erfolgsgeschichte des Unternehmens aus Schramberg im Schwarzwald bilden.
Bereits 1903 ist Junghans mit über 3.000 Beschäftigten größter Uhrenhersteller der Welt. Die Entwicklung präziser Werke macht das Unternehmen 1951 zum größten Chronometerhersteller in Deutschland und 1956 zum drittgrößten der Welt. Bei den Olympischen Spielen 1972 in München setzt Junghans als offizieller Zeitnehmer neue Maßstäbe in der Zeitmessung.
Nach einer ereignisreichen und bewegten Firmengeschichte übernehmen 2009 die Schramberger Unternehmer Dr. Hans-Jochem und Hannes Steim das Traditionsunternehmen und leiten eine neue Phase des Wachstums ein. Junghans fertigt auch heute noch alle Uhren auf dem historischen Firmengelände. Im Jahr 2018 wird der Terrassenbau zu seinem 100-jährigen Jubiläum wieder neu belebt.
In diesem Denkmal der Industriearchitektur, das lange Zeit das lichtdurchflutete Herzstück der Junghans-Uhrenproduktion war, wird die Tradition des Uhrenbaus im Schwarzwald in einem Museum erlebbar. Auch in der aktuellen Kollektion lässt sich die lange Design- und Uhrmachertradition des Unternehmens erkennen – zeitgemäß in die Gegenwart transportiert. So zum Beispiel bei den Meister-Uhren, die seit den 1930er Jahren gefertigt werden, oder den Zeitmessern von Max Bill. Diese Bauhaus-Klassiker wurden erstmals 1956 in Zusammenarbeit mit dem Schweizer Designer gestaltet – und werden nach diesen Entwürfen bis heute nahezu unverändert hergestellt.
1990 setzte Junghans mit der Erfindung der ersten Funkarmbanduhr Maßstäbe – eine Technologie, die 2018 mit einer neuen Generation intelligenter Funkwerke Made in Schramberg erneut ein Ausrufezeichen in puncto Präzision und Genauigkeit setzt. Die klare Gestaltungssprache der Junghans-Uhren zieht sich durch die gesamte Unternehmensgeschichte. Ihre modernste Ausprägung findet sich in den stilvollen Modellen der FORM-Familie mit ihrer reduzierten Schlichtheit. Mit einem formvollendeten Design verbinden die Uhren von Junghans seit über 150 Jahren Uhrmacherei und Gestaltungskompetenz am Handgelenk. Stil zum Erleben.
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Laco
- Gründungsjahr: 1925
- Firmensitz: Pforzheim
- Konzernzugehörigkeit: –
- Webseite: laco.de
Die deutsche Uhrenmarke Laco mit Sitz im badischen Pforzheim hat eine Firmengeschichte, die bis ins Jahr 1925 zurückreicht. Die „Goldstadt“ ist von den Anfängen bis heute Standort der Manufaktur.
Seine Bekanntheit erlangte das Traditionsunternehmen mit dem Bau der legendären 55 mm großen Beobachtungsuhren als eine von fünf lizensierten Firmen in den 1940er Jahren. Rund zwanzig Jahre später zählte Laco mit über 1200 Mitarbeitern zu den größten deutschen Herstellern von Armbanduhren. Heute setzt man mit einem versierten Team wieder auf Handarbeit. Bei der Produktion zählt Qualität, nicht die Menge.
Die Produktvielfalt reicht dabei von Flieger- und Marineuhren über elegante Chronographen bis hin zur puristischen Classic-Linie. Drei Eigenschaften haben aber alle Modelle gemeinsam: höchste Qualität, ausgezeichnetes Design und Funktionalität im Gebrauch. Neben einem eigenen Onlineshop bietet Laco auch einen Werksverkauf in Pforzheim an. Dort haben Besucher von Montag bis Freitag die Möglichkeit, ihre neue Uhr direkt dort abzuholen, wo erfahrene Uhrmacher sie in anspruchsvoller Handarbeit gefertigt haben.
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MeisterSinger
- Gründungsjahr: 2001
- Firmensitz: Münster
- Konzernzugehörigkeit: –
- Webseite: meistersinger.de.
Im westfälischen Münster entstehen seit 2001 ganz besondere mechanische Armbanduhren: Sie tragen nur einen einzelnen Zeiger, von dessen Spitze sich die Zeit auf fünf Minuten genau ablesen lässt. Mit diesem Merkmal stellen Firmengründer Manfred Brassler und sein 14-köpfiges Team ihre Zeitmesser in die Tradition der frühen Uhrmacherei, denn schon Turmuhren kamen mit nur einem Zeiger aus.
Eine MeisterSinger-Uhr trägt dazu bei, die Zeit entspannter wahrzunehmen. Denn eine auf fünf Minuten genaue Angabe schluckt kleine Verspätungen oder Überpünktlichkeiten, macht womöglich toleranter, auf jeden Fall gelassener – im Wissen, dass die wirklich wichtigen Termine nicht in Sekunden gemessen werden. Neben dem starken Heimatmarkt hat sich die Marke längst auch im Ausland etabliert.
Barneys in New York oder Le Bon Marché in Paris führen die Einzeigeruhren, die bereits zahlreiche renommierte Designpreise (z.B. red dot Award, German Design Award) erhalten haben. Die MeisterSinger-Kollektion umfasst 21 unterschiedliche Serien mit über 70 Uhrvariationen. Weitere Informationen unter
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Moritz Grossmann
- Gründungsjahr: 1854-1885 / 2008 Neugründung der Grossmann Uhren GmbH
- Firmensitz: Glashütte
- Konzernzugehörigkeit: –
- Webseite: grossmann-uhren.com
Moritz Grossmann
Heimat ist eine eigene Welt, die Bedürfnisse nach Identität, Sicherheit und individueller Lebensgestaltung vereint. Diese Heimat fand Moritz Grossmann im 19. Jahrhundert in einer kleinen Stadt im Erzgebirge: Glashütte. Dort entwickelte der Ausnahmekönner in seinem Atelier technisch herausragende Uhrenmodelle.
Mehr als 100 Jahre später wird die Uhrmacherin Christine Hutter in Glashütte auf das Erbe Moritz Grossmanns aufmerksam und gründet eine neue Manufaktur. Hier wird heute altes Handwerk mit modernster Technik neu interpretiert. Der Beginn einer neuen Ära im Namen Moritz Grossmanns: Schönstes deutsches Handwerk.
Carl Moritz Grossmann wird am 27. März in Dresden geboren. Er absolviert 1842 – 1854 seine Ausbildung zum Uhrmacher in Dresden. Er geht anschließend auf Wanderschaft, mit Stationen in London, Hamburg, Paris, Stockholm, Kopenhagen und der französischen Schweiz.
1854 kehrt Grossmann nach Sachsen zurück und gründet sein Atelier in Glashütte. Seine Abhandlung „Der freie Ankergang“ wird 1866 vom British Horological Insitiute in London mit dem 1. Preis ausgezeichnet. 1876 wird Grossmann Abgeordneter des königlich-sächsischen Landtages, 1878 übernimmt er die Leitung des Komitees zum Bau der Müglitztalbahn. Diese wird jedoch erst 1891 in Betrieb genommen.
Die Deutsche Uhrmacherschule in Glashütte wird auf Initiative und nach dem Konzept Grossmanns gegründet.
1885 verstirbt Carl Moritz Grossmann völlig unerwartet am 23. Januar in Leipzig.
Der „Verein Deutscher Uhrmacher in London“ stiftet 1886 eine Marmortafel zum Gedenken an Grossmann (heute nicht mehr existent). 1903 wird das von Grossmann herausgegebene Taschen-Wörterbuch für Uhrmacher von M.Loeske weitergeführt. Das Deutsche Uhrenmuseum eröffnet 2008 im Gebäude der ehemaligen Deutschen Uhrmacherschule.
Die Grossmann Uhren GmbH wird im November 2008 gegründet. 2012 wird das neue Manufakturgebäude bezogen und 2013 feierlich eingeweiht.
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Mühle Glashütte
- Gründungsjahr: 1869
- Firmensitz: Glashütte
- Konzernzugehörigkeit: –
- Webseite: muehle-glashuette.de
Nautische Instrumente Mühle-Glashütte sagt über sich: wir ticken ein klein bisschen anders. Frische Seeluft ist uns lieber als ein klimatisiertes Büro, ein matschiger Waldweg begeistert uns mehr als der schönste Radweg. Ticken Sie manchmal auch so? Genau deshalb fertigen wir Armbanduhren, die dies alles mitmachen.
Damit eine Mühle-Uhr für jedes Abenteuer zu haben ist, werden ihr ganz bestimmte Eigenschaften mitgegeben: die drei nautischen Tugenden „Präzision“, „Robustheit“, „Ablesbarkeit“. Hohe Robustheit ermöglichen die besonders stoßsichere Mühle-Feinregulierung und widerstandsfähige Gehäuse, die bis 10 bar oder mehr wasserdicht sind.
Einfache Ablesbarkeit garantieren geradlinige Zifferblätter, auf denen die Zeit auf den ersten Blick zu erkennen ist. Für beste Präzision sorgt die aufwändige Regulierung, die sich an der Chronometernorm orientiert. Dabei wird jede Uhr so reguliert, dass sie 0 bis max. 8 Sek./Tag vorgeht. Schließlich soll der Träger einer Mühle-Uhr nicht aufgrund seiner Uhr zu spät kommen.
Die Einhaltung des hohen Qualitätsstandards liegt Thilo Mühle, der die Firma in 5. Generation leitet, besonders am Herzen.
Den Grundstein dafür legte Robert Mühle 1869 mit der Gründung eines Familienbetriebes, der präzise Messinstrumente für die Uhrenindustrie in Glashütte herstellte. Seit 1994 firmiert das Unternehmen unter dem Namen „Mühle-Glashütte GmbH nautische Instrumente und Feinmechanik“ und fertigt neben hochwertigen Armbanduhren auch Schiffsuhrenanlagen, Marine-Chronometer und andere nautische Instrumente.
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Nomos
- Gründungsjahr: 1990
- Firmensitz: Glashütte
- Konzernzugehörigkeit: –
- Webseite: nomos-glashuette.com
Beste Qualität, traditionelles Handwerk in Verbindung mit der Technologie von heute, ein außergewöhnliches Verhältnis von Preis und Leistung: Für all dies steht Nomos Glashütte. Niemand baut in Deutschland mehr mechanische Armbanduhren als Nomos Glashütte, die Manufaktur ist hier marktführend in der Preisklasse bis 4.000 Euro.
Nomos ist stolz auf auf seine Heimat Glashütte – eine kleine Stadt, versteckt zwischen Wäldern und Hügeln, südlich von Berlin und unweit von Dresden. Die Uhren, die hier seit mehr als 170 Jahren gebaut werden, sind weltberühmt, und die Uhrmacher zählen auch zu den Besten ihrer Art.
Glashütte ist jedoch nicht nur ein Ortsname, sondern auch eine geschützte Herkunftsbezeichnung: Nur Hersteller, die mindestens 50 Prozent der Wertschöpfung am Uhrenkaliber in Glashütte erzielen, dürfen ihre Uhren als „Glashütter Uhren“ bezeichnen. Bei Nomos Glashütte geht man sogar weit über die geforderten 50 Prozent hinaus – und leistet bis zu 95 Prozent der Wertschöpfung am Kaliber vor Ort.
Made in Germany wird bei Nomos Glashütte auf die Spitze getrieben – NOMOS-Uhren werden in der Tradition von Deutschem Werkbund und Bauhaus gefertigt. Konstruktion, Handwerk und Gestaltung arbeiten hier Hand in Hand und auf Augenhöhe. Das Ziel ist es, gemeinsam beste Produkte zu schaffen: durch Spitzenleistung in allen Bereichen. So entstehen Uhren, die bei allem Aufwand nicht teurer als zwingend notwendig sind – und dabei von langer Lebensdauer.
Wo immer möglich, wird bei Nomos Glashütte auf das Wesentliche reduziert – und das, was bleibt, muss stets allerbester Güte sein. NOMOS-Uhren sind nicht unbedingt Bauhaus von 1919. Sie sind jedoch Uhren, wie sie Bauhäusler 2019 vielleicht zeichnen und tragen würden, sind Bauhaus von heute. Nomos Glashütte ist zudem Mitglied des Deutschen Werkbunds, der bis heute existiert.
Nomos Glashütte wurde 1990, direkt nach dem Mauerfall, von Roland Schwertner gegründet. Gemeinsam mit den Mitgesellschaftern Uwe Ahrendt, CEO der Uhrenmanufaktur, und Judith Borowski, verantwortlich für Marke und Design, bildet er die Geschäftsführung des Unternehmens. Nomos Glashütte ist also inhabergeführt, gehört keinem Konzern an.
Rund 300 Mitarbeiter sind für Nomos Glashütte tätig. Die Mehrheit, etwa 240, arbeitet am Traditionsstandort Glashütte. Rund 60 Mitarbeiter sind an den Standorten Berlin, New York und neu auch in Hongkong, Schanghai sowie im italienischen Como beschäftigt.
Nomos Glashütte fertigt elf Uhrwerke, alle in eigener Glashütter Manufaktur. Die Manufaktur kann mehrere Patente vorweisen, etwa für den Datumsmechanismus und die Gangreserveanzeige.
Seit 2014 fertigt Nomos Glashütte ein eigenes Assortiment in Serie: das NOMOS-Swing-System, auch als „Taktgeber“ und „Uhrenherz“ bezeichnet. Das Nomos-Swing-System brach das Quasi-Monopol des Schweizer Produzenten, machte Nomos Glashütte technologisch unabhängig. Sieben Jahre Forschungsarbeit wurden in die Entwicklung dieser winzigen Baugruppe investiert. Das NOMOS-Swing-System tickte erstmals in der Handaufzugsuhr Metro; nach und nach werden alle neuen Nomos-Uhren mit dem System ausgestattet.
Kurz nach dem Swing-System folgte die nächste hausgemachte Sensation der Manufaktur: die neomatik-Kaliber DUW 3001 (2015, Bild oben) und DUW 6101 (mit Datum, 2018). Mit nur 3,2 Millimetern Höhe (mit Datum: 3,6 Millimeter) ist diese Automatikklasse äußerst flach und dabei hochpräzise.
Das neomatik-Kaliber DUW 6101 (Bild oben) verfügt über einen hochmodernen Datumsmechanismus: Das Datum lässt sich über die Krone schnell und komfortabel stellen, vorwärts wie rückwärts. Zudem erlaubt es auch bei großen Zifferblättern eine weit außen liegende Datumsanzeige.
Die Abkürzung DUW übrigens steht für „NOMOS Glashütte Deutsche Uhrenwerke“ und macht den besonderen Anspruch der Manufaktur als Kaliberhersteller deutlich: Ein Werk, das diese Auszeichnung trägt, wurde nach allen Regeln der traditionellen Handwerkskunst in Glashütte konstruiert und mit viel Liebe und dem Wissen von heute vor Ort gebaut.
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Sinn Spezialuhren
- Gründungsjahr: 1961
- Firmensitz: Frankfurt
- Konzernzugehörigkeit: –
- Webseite: sinn.de
Sinn Spezialuhren steht seit 1961 für funktionsstarke mechanische Uhren. Die Fliegeruhren, Taucheruhren, Chronographen und Einsatzzeitmesser überzeugen nicht nur Piloten, Taucher und die Eliteeinheit GSG 9. Vor allem aufgrund unserer Technologien wie zum Beispiel DIAPAL, Ar-Trockenhaltetechnik, HYDRO und TEGIMENT beweisen sie gerade in alltäglichen und in Extremsituationen immer wieder ihre Robustheit und Langlebigkeit, Qualität und Präzision. Im Entwicklungsprozess richtet sich bei Sinn Spezialuhren die Formgebung der Uhren deshalb konsequent nach der geforderten Funktionalität.
⇒ zu den Berichten über neue Uhren von Sinn Spezialuhren
Tutima
- Gründungsjahr: 1927
- Firmensitz: Glashütte
- Konzernzugehörigkeit: –
- Webseite: tutima.com
Wir schreiben das Jahr 1927. In ganz Europa liegt Aufbruch in der Luft. Unzählige technische Neuerungen, junge Künste wie der Film und die Fotografie, unerhörte Musik wie Jazz machen aus dem Jahrzehnt die Golden Twenties.
Auch in Glashütte, als Stadt der Uhren seit dem 19. Jahrhundert ein Ort von Weltrang, ist der Glaube an das Morgen spürbar. Und so entstehen hier, mitten in der Krise, zwei Firmen: die Uhren-Rohwerke-Fabrik Glashütte AG, UROFA, und die Uhrenfabrik Glashütte AG, kurz UFAG. Beide werden von Dr. Ernst Kurtz geführt, einem Juristen, der schnell erkennt, dass nicht der damals noch weit verbreiteten Taschenuhr, sondern vielmehr der Armbanduhr die Zukunft gehören wird. Schnell brauchen seine besten Modelle den Vergleich auch mit den Schweizer Marken nicht zu scheuen. Wegen ihrer besonderen Halt- und Belastbarkeit erhalten sie den Titel „Tutima“, abgeleitet vom lateinischen Wort für „sicher“. Eine Marke ist geboren.
Die rasante technische Entwicklung im frühen 20. Jahrhundert fördert den Aufstieg der Armbanduhr. Wer ein Auto oder ein Flugzeug steuern muss, für den ist die Möglichkeit, die Zeit im Handumdrehen ablesen zu können, mitunter lebenswichtig. Speziell an Fliegeruhren werden noch einmal besonders hohe Ansprüche in Sachen Belastbarkeit, Benutzerfreundlichkeit und Genauigkeit gestellt.
Uhren der Marke Tutima erwerben sich dank ihrer überlegenen Technik und Verarbeitung schnell einen ausgezeichneten Ruf – die Fliegerchronographen von 1941 werden legendär. Doch nur vier Jahre später scheint Tutima vor dem Aus zu stehen. Ein verheerender Bombenangriff nur wenige Stunden vor Kriegsende zerstört das Werk, kurz darauf besetzen russische Truppen das Land. Aber Legenden sterben nicht so einfach.
Aus Sachsen wird Niedersachsen: 1945 schlägt für ganz Deutschland die Stunde Null. Doch mit Tatkraft, Unternehmergeist und Ideenreichtum schaffen die Menschen das Wirtschaftswunder. Dr. Kurtz ist es, wie auch einigen Mitarbeitern, kurz vor Kriegsende gelungen, sich in den Westen zu retten.
Gemeinsam bewahren sie die Ideale der Glashütter Uhrmacherkunst in der niedersächsischen Gemeinde Ganderkesee: Handwerkliche Finesse, Innovationsgeist und das Wissen um die eigenen Wurzeln machen aus dem Neuanfang eine Erfolgsgeschichte, die seit den 1960er Jahren von Dieter Delecate entscheidend fortgeschrieben wird. Als der Tutima Military Chronograph Ref. 798 im Jahre 1984 zur offiziellen Pilotenuhr der NATO gewählt wird, ist die Marke endgültig wieder da, wo sie hingehört: oben.
Der Kreis beginnt sich zu schließen: Als der Eiserne Vorhang fällt und Deutschland nach Jahrzehnten der Trennung wieder vereint ist, reift in Dieter Delecate der Plan zur Heimkehr nach Glashütte. Doch im Gegensatz zu anderen sächsischen Traditionsmarken ist Tutima in der westdeutschen Heimat längst etabliert. Ein schneller Umzug ist daher keine Option. Und so entsteht das neue Werk in Glashütte zunächst parallel zum Standort Ganderkesee, wo mit der Grand Classic Alpha noch 2008 ein weiterer Meilenstein geschaffen wird.
Zur selben Zeit nimmt in der früheren Bahnhofsmeisterei von Glashütte, in unmittelbarer Nähe zur historischen Manufaktur gelegen, die neue Heimat der Marke Gestalt an. Als die neue Manufaktur am 14. Mai 2008 den Betrieb aufnimmt, beginnt sich der Kreis zu schließen.
⇒ zu den Berichten über neue Uhren von Tutima