Die MB&F HM7 Platinum Red dürfte sowohl wegen ihrer Limitierung auf 25 Stück, aber auch wegen ihrer ausgefallenen, skurril anmutenden Technik und des hochwertigen Platingehäuses ein seltenes Fabelwesen der avantgardistischen Haute Horlogerie werden. Dafür werden sicher auch die wenigen, jedoch solventen Sammler und Liebhaber dieser Stilrichtung sorgen.
Nachdem sie die Uhrenwelt in den vergangenen zwei Jahren mit ihrem hochfliegenden Tourbillon und ihren perfekten Symmetrien in Atem gehalten hat, taucht die von Quallen inspirierte HM7 Aquapod im Jahr 2019 erneut aus der Tiefe auf, um sich diesmal mit den edelsten Metallen und einem fesselnden neuen Farbton zu präsentieren. Dreidimensionale „schwebende“ Stunden- und Minutenziffern sind nach wie vor besondere Merkmale dieser Uhrenskulpur.
In der Hierarchie edler Materialien der Uhrmacherei steht Platin unangefochten an der Spitze; ein Edelmetall das nun sein Debüt an der HM7 mit einem leuchtend silberweißen Farbton feiert, der einen ausgeprägten Kontrast zur lebhaft purpurroten einseitig drehbaren Lünette bildet. Rot wird zum ersten Mal in einer MB&F-Kreation verwendet und ist nicht unbedingt eine Farbe, die man sofort mit Meereslebewesen in Verbindung bringen würde.
Doch wenn es um Quallen geht (welche die Inspirtion für die Aquapod lieferten) , kommt der Farbe Rot eine ganz besondere Bedeutung zu. Denn je tiefer man in den Ozean eintaucht, desto weniger Farben sieht man. Rot ist die erste Farbe, die in den Tiefen des Meeres verschwindet, denn es befindet sich am unteren Ende des sichtbaren Lichtspektrums und wird so am leichtesten von Wasser absorbiert. Aus diesem Grund finden sich in der Tiefsee besonders viele rote Meereslebewesen, denn die Farbe Rot macht sie für Raubtiere fast unsichtbar. Viele Tiefseequallen machen sich rot gefärbte Mägen als schützende Tarnung zu Nutze, da ihre durchsichtigen Körper es ansonsten Raubtieren erlauben würden, sie an ihrem Mageninhalt zu erkennen.
Die HM7 Aquapod Platinum Red präsentiert sich mit frei schwebenden numerischen Gliedmaßen und einer beispiellosen Durchsichtigkeit, die ihr schlagendes Herz – ein fliegendes 60-Sekunden-Tourbillon – umgibt.
Im Gegensatz zu früheren Inkarnationen der Aquapod, bei denen Stunden und Minuten über rotierende Ringe mit übertragenen Ziffern angezeigt wurden, verfügt die HM7 Platinum Red über dreidimensionale und aus Titan geformte Ziffern. Dieses Metall wurde speziell wegen seiner Leichtigkeit ausgewählt, damit das Uhrwerk an den Rändern nicht unnötig belastet wird. Dieser mechanische Vorteil hatte jedoch seinen Preis, da Titan erheblich dichter und härter (und somit schwerer zu verarbeiten) ist als Aluminium, aus dem die Ringe zu Zeitanzeige bei früheren Aquapod-Versionen bestehen.
Die Stiele, mit denen Stunden- und Minutenziffern an ihren jeweiligen Halterungsringen befestigt sind, wurden mit einer schwarzen Beschichtung aus DLC (diamantähnlicher Kohlenstoff) versehen. Dies sorgt für eine weitere Verstärkung des ätherischen Schwebeeffekts und vermittelt den gleichen Eindruck wie beim Anblick einer Qualle, die in den Meeresströmungen treibt.
Eine der erstaunlichsten optischen Eigenschaften einer Qualle, die sie aus unserer von Säugetieren geprägten Perspektive besonders fremdartig erscheinen lässt, ist ihre Transparenz. Wie kann etwas so Durchsichtiges und scheinbar Substanzloses überhaupt lebendig sein? Die HM7 Platinum Red nimmt diesen Aspekt auf und ersetzt die Tourbillonbrücke in Form einer Streitaxt früherer Aquapod-Versionen durch eine Komponente aus durchsichtigem Saphir.
Das fliegende Tourbillon des HM7-Uhrwerks liegt offen wie nie zuvor und wird von einem Kranz aus besonders leuchtstarkem AGT hervorgehoben. Denn natürlich leuchtet die HM7 Platinum Red ganz genauso wie die faszinierenden Lebewesen der Tiefsee. Neben dem AGT-Ring, der das fliegende Tourbillon umgibt, befindet sich leuchtendes Material auch in den lasergravierten Markierungen der einseitig drehbaren Lünette und auf der Oberfläche der Stunden- und Minutenziffern. Dabei handelt es sich um ungefärbtes Super-LumiNova, das nach Lichteinwirkung weiß fluoresziert.
Das automatische Uhrwerk aus 391 Einzelteilen der HM7 Platinum Red wurde vollständig im Hause MB&F entwickelt. Ausgestattet mit Gehäuse, Lünette und Schließe aus Platin, wird die HM7 Platinum Red in einer limitierten Auflage von lediglich 25 Stück gefertigt und jeweils mit drei austauschbaren Armbändern (rot, weiß und schwarz) aus flugzeugtauglichem Gummi ausgeliefert.
Das Herz der HM7 Aquapod Platinrot
Während die meisten Uhrwerke auf einer möglichst flachen Seitenfläche konstruiert sind, ist das der HM7 nach oben anstatt seitlich ausgerichtet, wobei alle Bauteile vertikal angeordnet sind. Das Uhrwerk von HM7 wurde vollständig im Hause MB&F entwickelt. Der Aufzug, das Federhaus, die Stunden- und die Minutenanzeige sowie das fliegende 60-Sekunden-Tourbillon liegen alle übereinander und konzentrisch um die zentrale Achse herum. Die Energie fließt über ein versetzt angeordnetes Räderwerk vom Rotor ganz unten im Uhrwerk zum fliegenden Tourbillon ganz oben, was die Übertragung des Drehmoments der Hauptfeder von einer Ebene zur nächsten ermöglicht.
Dank dieser konzentrischen Architektur können Stunden und Minuten am Rand des Uhrwerks angezeigt werden. Aus dieser Anordnung ergab sich jedoch die Schwierigkeit, den hohen Energiebedarf des Zeitanzeigemechanismus mit großem Durchmesser zu decken, ohne die chronometrische Leistung des Uhrwerks negativ zu beeinflussen. Die Antwort bestand in der Entwicklung besonders großer Keramikkugellager zur Unterstützung von Stunden- und Minutenanzeige, die mit einem sehr geringen Reibungskoeffizienten rotieren. Die Ringe zur Zeitanzeige sind aus Titan gefertigt, was die Masse reduziert und gleichzeitig für maximale Steifigkeit sorgt.
Die Anzeigen der HM7 Aquapod Platinrot
Stunden und Minuten werden durch zwei Ringe mit dreidimensionalen und massiven Zahlen aus Titan angezeigt, die durch Verwendung DLC-beschichteter Stielbefestigungen schwebend wirken. Dank einer Mischung aus Hochglanzpolitur und Sandstrahlen konnten die Lesbarkeit optimiert und optisch klare Formen geschaffen werden, die einerseits groß genug sind, um gut lesbar zu sein, andererseits aber auch klein genug, um die Tragfähigkeit des Uhrwerk-Drehmoments nicht zu überschreiten. Die Oberflächen der Ziffern und Markierungen sind mit ungefärbtem Super-LumiNova versehen und somit auch bei Nacht sehr gut ablesbar.
Um die Illusion zu erwecken, dass die Ziffern über dem Uhrwerk schweben und sich auf mysteriöse Weise um das Tourbillon drehen, werden die Ziffern zunächst von Hand mit Schutzlack lackiert, bevor das gesamte Bauteil einer Behandlung unterzogen wird, bei der die unlackierten Oberflächen mit DLC (diamantähnlichem Kohlenstoff) beschichtet werden. Dank der auf diese Weise abgedunkelten Trägerstruktur scheinen die Stunden- und Minutenziffern über dem Uhrwerk zu schweben, da keinerlei mechanische Halterung zu erkennen ist.
Das Gehäuse der HM7 Aquapod Platinrot
Das Gehäuse der HM7 Aquapod ist im Wesentlichen eine dreidimensionale Sandwichkonstruktion mit zwei Halbkugeln aus gewölbtem Saphirglas auf jeder Seite des Gehäusemittelteils aus Metall. Die einseitig drehbare Lünette schwebt außerhalb des eigentlichen Gehäuses, während sich die Doppelkronen zwischen den beiden Strukturen befinden: Die linke Krone dient zum Aufziehen des Uhrwerks (falls erforderlich), die rechte zum Einstellen der Uhrzeit. Die großen Kronen sind ergonomisch geformt und einfach zu bedienen.
Die Lünette beginnt als Ring aus Saphirglas, auf dem dann mit einem Laser von der Unterseite Ziffern und Markierungen eingraviert werden. Daraufhin werden die entstandenen Vertiefungen mit Super-LumiNova gefüllt. Anschließend wird ein leuchtend roter Lack auf die Unterseite des Saphirglasrings aufgetragen. Im letzten Schritt erfolgt die Befestigung des Saphirglasrings auf der Platinlünette, die ihrerseits am Gehäuse angebracht wird.
Die technischen Features der der HM7 Aquapod Platinrot
Limitierte Edition: Platin 950 mit roter Saphirglaslünette (25 Stück)
- Gehäuse: Kugelförmiger Aufbau, Material: Platin 950. Abmessungen: 53,8 mm x 21,3 mm, Einzelteile: 83. Wasserdicht bis 50 m/150 Fuß/5 atm
- Glas: Das obere und untere Saphirglas ist beidseitig entspiegelt
- Werk: Dreidimensionale vertikale Architektur, automatischer Aufzug, intern von MB&F konzipiert und entwickelt. Zentrales fliegendes 60-Sekunden-Tourbillon, mit Unruhbrücke aus Saphirglas. Gangreserve: 72 Stunden. Schwingfrequenz: 2,5 Hz / 18 000 Halbschwingungen pro Stunde. Dreidimensionaler Aufzug aus Titan und Platin. Einzelteile: 391, Lagersteine: 35
- Funktionen & Anzeigen: Stunden- und Minutenanzeige über zwei Scheiben aus Titan Grade 5 mit schwebenden Ziffern, die auf besonders großen, zentralen Keramikkugellagern rotieren Einseitig drehbare Lünette zur Messung der verstrichenen Zeit Ziffern, Markierungen und Segmente am Aufzug in Super-LumiNova Rundes Segment aus AGT Ultra technology (Ambiant Glow Technology) umrahmt das fliegende Tourbillon. Zwei Kronen: links zum Aufziehen und rechts zum Zeiteinstellen
- Armband & Schließe: Kautschukarmband gegossen aus luftfahrttauglichem Fluorocarbon-Elastomer (FKM 70) Shore A, ausgeliefert in drei Farben (Rot, Schwarz oder Weiß) mit Faltschließe in Platin.
Unverbindliche Preisempfehlung: € 171.500,00
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