Das Legacy Machine Perpetual-Projekt begann mit einem Treffen von Maximilian Büsser und dem nordirischen Uhrmacher Stephen McDonnell. Letzterer gehört schon seit langem zu den „Friends of the Brand“ und hatte eine entscheidende Rolle bei der Realisierung des allerersten Zeitmessers von MB&F, der Horological Machine No1 gespielt. Als Büsser überlegte, einen ewigen Kalender für die vierte Uhr in der Legacy-Machine-Kollektion zu entwickeln, sagte McDonnell, dass er eine Idee für einen ewigen Kalender habe, bei dem viele der Unzulänglichkeiten der bisherigen Varianten beseitigt würden. Drei Jahre und viele schlaflose Nächte später war die Legacy Machine Perpetual geboren.
Konventionelle ewige Kalender: Die herkömmlichen ewigen Kalender bestehen in der Regel aus Modulen, die die Komplikation enthalten, welche wiederum oben auf einem vorhandenen Uhrwerk angebracht ist. Die Kalenderanzeigen werden von dem grand levier synchronisiert, der oben entlang der Komplikation und durch das Zentrum verläuft. Mit dem Datumswechsel übermittelt diese lange Wippe die Information durch Vor- und Rückwärtsbewegung an die entsprechenden Einzelteile und Mechanismen.
Bei dem klassischen Wippensystem geht der ewige Kalender davon aus, dass alle Monate 31 Tage haben. Am Ende der Monate mit weniger als 31 Tagen überspringt der Mechanismus schnell die überflüssigen Daten bis zum 1. des Folgemonats. Jede manuelle Einwirkung oder Justierung während dieses Datumswechsels kann den Mechanismus beschädigen, was teure Reparaturen durch den Hersteller erforderlich macht. Während des Datumswechsels kann es auch vorkommen, dass ein Tag zu viel oder zu wenig übersprungen wird, was das Wesentliche des ewigen Kalenders zunichtemacht, der ja eigentlich über Jahre oder gar Jahrzehnte keine Justierung brauchen sollte.
Patentierter mechanischer Prozessor
Die Legacy Machine Perpetual nutzt einen „mechanischen Prozessor“, für den ein Patent angemeldet wurde. Er besteht aus einer Reihe übereinander angebrachter Platinen. Dieser revolutionäre Mechanismus stellt die Anzahl der Tage eines Monats standardmäßig auf 28, weil alle Tage logischerweise mindestens 28 Tage haben. Anschließend werden je nach Monat die nötigen zusätzlichen Tage hinzugefügt. Damit ist garantiert, dass jeder Monat genau die richtige Anzahl von Tagen hat. Es gibt also kein „Überspringen“ überflüssiger Tage und somit auch nicht die Möglichkeit, auf das falsche Datum zu springen.
Mithilfe einer planetarischen Nocke ermöglicht der mechanische Prozessor auch die Schnelleinstellung des Jahres, so dass die Schaltjahre immer korrekt angezeigt werden, während es bei den herkömmlichen Mechanismen ewiger Kalender die Nutzer sind, die ihre Uhren bis zu 47 Monate vorstellen müssen, um im richtigen Monat und Jahr anzukommen.
Zudem ermöglicht der mechanische Prozessor einen eingebauten Sicherheitsmechanismus, mit dem die Korrekturdrücker während des Datumswechsels unterbrochen werden, wodurch das Risiko ausgeschaltet wird, die Uhr durch Verstellen während des Datumswechsels zu beschädigen.
Während die Konzeption und Entwicklung dieser Komplikation eines ewigen Kalenders mit mechanischem Prozessor schon an sich eine bemerkenswerte Errungenschaft ist, hat Stephen McDonnell diese Leistung noch getoppt, indem es ihm gelang, alle 581 Einzelteile des Uhrwerks in einem Gehäuse unterzubringen, das kaum größer als die LM1 ist.
Eine neue Welt der Ästhetik des ewigen Kalenders
Ohne die große Wippe auszukommen, die bis dahin zum Mechanismus des ewigen Kalenders gehört hatte, hat eine zuvor nicht mögliche neue Ästhetik erlaubt. Der mechanische Prozessor von MB&F macht es möglich, dass das Zentrum der Komplikation genutzt werden kann, was Platz spart und mehr Freiheit im Design lässt, da kein vollständiges Zifferblatt mehr nötig ist.
Das vollständig integrierte Uhrwerk der Legacy Machine Perpetual bietet den Vorteil, dass der Mechanismus des ewigen Kalenders auf der Hauptplatine des Uhrwerks angebracht werden kann, so dass er von oben zu bestaunen ist. Die gute Lesbarkeit ist aufgrund der Vielzahl von Anzeigen häufig ein wichtiger Punkt bei ewigen Kalendern und die LM Perpetual wird dieser Anforderung mit durchbrochenen Nebenzifferblättern gerecht, die (mit Ausnahme der Zeitanzeige) ohne sichtbaren Halt von unten über der Komplikation zu schweben scheinen.
Unruh oben, Hemmung unten
Eine weitere Innovation der Legacy Machine Perpetual ist, dass die elegant aufgehängte Unruh, die über dem Uhrwerk zu schweben scheint, mithilfe der wohl längsten Unruhwelle der Welt mit der Hemmung auf der Rückseite des Uhrwerks verbunden ist. Bevor mit der Entwicklungsarbeit begonnen werden konnte, musste natürlich sichergestellt werden, dass dieses Verfahren praktisch und zuverlässig ist.
Auch wenn man durch die Unterseite die Hemmung sehen kann, ist die per Handarbeit durchgeführte Dekoration der Brücken und Platinen der eigentliche Blickfang.
Technische Details der Legacy Machine Perpetual, Limitierte Edition von 25 Stück in 18-Karat-Rotgold und von 25 Stück in 950er-Platin.
- Maschine (Werk): Vollständig integrierter ewiger Kalender, der von Stephen McDonnell für MB&F entwickelt wurde und eine auf dem Zifferblatt sichtbare Komplikation sowie eine Systembauweise mit mechanischem Prozessor und eingebautem Sicherheitsmechanismus aufweist. Handaufzug mit Doppelfederhaus. Speziell gefertigte 14-mm-Unruh mit traditionellen Regulierschrauben, die oben auf dem Uhrwerk sichtbar sind. Feinste Finissierung mit Dekoration im Stil des 19. Jahrhunderts, im Innern in höchster Handwerkskunst ausgeführte Fasenwinkel; hochglanzpolierte Fasen, Genfer Wellenschliff, Handgravuren. Gangreserve: 72 Stunden, Unruhfrequenz: 18 000 A/h (2,5 Hz), Uhrwerkskomponenten: 581, 41 Lagersteine.
- Funktionen/Anzeigen: Stunden, Minuten, Tag, Datum, Monat, Rückwärtszähler zum nächsten Schaltjahr und Gangreserve
- Gehäuse: Material: Edition in 18-Karat-Rotgold (5N+) oder 950er-Platin. Maße: 44 mm x 17,5 mm aus 69 Einzelteilen, wasserdicht bis 30 m/90’/3 atm
- Gläser: Saphirglas auf Ober- und Unterseite, beidseitig entspiegelt
- Armband und Schließe: Schwarzes oder dunkelbraunes, handgenähtes Krokodillederarmband mit Gold-/Platinfaltschließe passend zum Material des Gehäuses.
Die Legacy Machine Perpetual wird in einer limitierten Edition von 25 Stück in 18-Karat-Rotgold (€ 152.400,-) und von 25 Stück in 950er-Platin (€ 185.100,-) angefertigt.