Bei der neuen Classique Tourbillon Extra-Plat Squelette 5395 skelettiert Breguet das nur 3 mm hohe, extraflache Uhrwerk mit Tourbillon. Diese technische wie künstlerische Herausforderung rückt das Kunsthandwerk, allen voran das Metier des Uhrmachers ins Rampenlicht.
Es gibt Dinge, deren Eigenschaften uns – und damit sind nicht nur Uhrenliebhaber und -Fans gemeint – in Staunen versetzen. Die neue Breguet Classique Tourbillon Extra-Plat Squelette 5395 gehört sicherlich dazu. Die extrem geringe Höhe ihres Kalibers 581 hatte die Manufaktur bereits bei Vorgängermodellen zu den kühnsten, technischen Meisterleistungen bewogen.
Doch insbesondere die Gestaltung des Tourbillons musste völlig überarbeitet werden, um einem ganz neuen Aufbau Platz zu machen. Die Maison geht nun noch weiter und entfernt fast 50 % des Materials vom Uhrwerk, an dem bereits alles Entbehrliche weggelassen wurde.
Das so skelettierte Kaliber aus Gold 18 Karat bewegt sich damit im wahrsten Sinne des Wortes am Rande des physikalisch Möglichen und erinnert daran, dass der Uhrmacher bei Breguet eine echte Handwerkskunst ausübt. Für ein wahrlich außergewöhnliches Ergebnis runden Gravuren, Guillochierungen und Anglierungen das Erscheinungsbild ab.
Breguet Kaliber 581: mit nur 3 mm Höhe eines der flachsten Automatikwerke mit Tourbillon der Welt.
Das extraflache Kaliber 581 ist ein echtes Meisterwerk der Uhrmacherkunst. Mit einer Höhe von nur 3 mm ist es eines der flachsten Automatikwerke mit Tourbillon der Welt. Eine technische Meisterleistung, für die eine Vielzahl von häufig komplexen Passungen notwendig war.
Beispielsweise wurde die Schwungmasse seitlich der Platine angeordnet. So bleibt das Kaliber nicht nur flacher; die Mechanik wird auch vollständig sichtbar. Das Tourbillon wurde ebenfalls vollständig überarbeitet: Der Tourbillonkäfig greift direkt in das Räderwerk und verzichtet damit auf einen unterhalb montierten Trieb. Außerdem nimmt die Siliziumhemmung eine speziell gebogene Form an, durch die Platz gewonnen werden kann. Der Aufbau ist übrigens derart, dass Breguet heute die einzige Manufaktur ist, die hiermit in Serie gegangen ist.
Leichtigkeit und Transparenz zeichnen das Kaliber 581 aus
Das Kaliber 581 zeichnet sich durch ein äußerst geringes Gewicht (der gesamte Käfig wiegt nur 0,290 Gramm) aus und verfügt dank eines „hochenergetischen“ Federhauses mit der für ein Tourbillon außergewöhnlich hohen Frequenz von 4 Hertz über eine beträchtliche Gangreserve von 80 Stunden.
Das gleiche Kaliber wurde auch schon für die Modelle 5377 und 5367 verwendet. Zum ersten Mal ist es nun jedoch vollständig skelettiert und damit das Ergebnis einer modernen Interpretation dieser jahrhundertealten Technik. Platine und Brücken sind durchbrochen und geben den Blick auf die Mechanik des Uhrwerks frei. Die Schwierigkeit des Unterfangens besteht darin, so viel Material wie möglich abzutragen und gleichzeitig die technischen Eigenschaften der unterschiedlichen Komponenten nicht zu beeinträchtigen.
Es handelt sich also um eine wahrhaftige Komplikation, die durch die Verwendung des Werkstoffes Gold noch waghalsiger wird. Die gewählte Legierung wurde gehärtet, so dass ein unfassbares Geschick und fachliches Können vonnöten sind, um das gewünschte Ergebnis zu erzielen. Breguet ist eine der letzten Maisons, die Gold auf diesem Niveau bearbeitet.
Kunsthandwerk
Doch die Einzigartigkeit des Uhrwerks beruht auf den außerordentlichen Veredelungen und Dekorationen. Zu nennen ist hier zunächst die Guillochierung der wenigen verbleibenden Oberflächen der Platine. Das „Clou de Paris“-Dekor wurde mit einem Diamantstichel erzeugt. Diese Methode verleiht dem Werkstück einen besonderen Glanz, erlaubt aber nicht die kleinste Ungenauigkeit. Erstmals entschied sich Breguet bei dieser Komponente für die anspruchsvolle Technik. Die scharfen Kanten wurden sorgfältig mit der Feile angliert, bis eine perfekt glatte und ebenmäßige Abschrägung von 45° entstand. Schließlich werden zahlreiche Gravuren sowie Ränder rund um die Löcher von Hand eingearbeitet.
Raffiniertes und minimalistisches Design
Die faszinierende Anordnung wird von einem kannelierten Gehäuse umschlossen, durch dessen gewölbtes Glas das Uhrwerk in seiner vollen Pracht ersichtlich ist. Auf dem Zifferblatt aus Saphirglas werden Indizes in gebläutem Gold appliziert. Der Stundenkreis wird durch galvanisches Wachstum erzeugt, während der Minutenkreis lasergraviert und dann blau lackiert wurde. Das raffinierte und minimalistische Design wird durch die klassischen, gebläuten „Pomme“-Zeiger und angeschweißte Bandanstöße im für Breguet typischen Stil vollendet. Die Classique Tourbillon Extra-Plat Squelette 5395 ist bis 30 m wasserdicht und mit einem grauen Uhrwerk im Roségoldgehäuse oder alternativ einem roséfarbenen Uhrwerk im Platingehäuse erhältlich.
Das Tourbillon: ein Meisterwerk aus dem Hause Breguet
Es ist einmalig in der Geschichte technischer Erfindungen. Über 220 Jahre nach der erstmaligen Vorstellung des Tourbillons übt es noch die gleiche Faszinationskraft aus und bleibt, mehr denn je zuvor, allein der Manufaktur vorbehalten. Denn das für Armbanduhren angepasste Tourbillon von Breguet kann eine besondere Trumpfkarte ausspielen: Allein Breguet kann das Tourbillon legitimerweise für sich beanspruchen, was auch den besonderen Zauber der Tourbillons von Breguet erklärt. Einfach oder doppelt, allein oder in Kombination mit anderen großen Komplikationen, aus traditionellen oder innovativen Materialien gefertigt: Das Tourbillon wurde noch nie so vielfältig interpretiert. Und stand seinem Erfinder noch nie so nahe. In nahezu allen Kollektionen vertreten, mit einem Gewicht von weniger als einem Gramm unabhängig von der Ausführung, erinnert das Tourbillon an das herausragende Savoir-faire der Maison, die zum Garanten dieses Mythos wurde.
Die unverbindlichen Preisempfehlungen liegen für die Roségold-Version bei € 217.400 und für die Platinvariante bei € 232.300.
Die Ursprünge des Tourbillons
Abraham-Louis Breguet verkaufte zu seinen Lebzeiten nur 35 Uhren mit Tourbillon. Diese Zahl allein verrät, wie extrem komplex die Fertigung eines solch außergewöhnlichen Mechanismus war. Zwar wurde die Erfindung 1801 patentiert, doch zwischen 1795 und 1805 waren nicht weniger als 10 Jahre Forschungsarbeit und Erprobung notwendig, bis es Verkaufsreife erlangte.
Zur damaligen Zeit wurden die Zeitmesser in vertikaler Position, längs zum Körper, getragen. Maître Breguet wollte unbedingt eine Möglichkeit finden, um die für das Funktionieren des Regulierorgans schädliche Schwerkraft aufzuheben und damit die Ganggenauigkeit des Uhrwerks zu verbessern. Er kam auf die Idee, die Elemente Unruh, Spiralfeder, Anker und Ankerrad im Inneren eines mobilen Käfigs, der sich um die eigene Achse dreht, unterzubringen. Aus der doppelten Rotation des Käfigs und seines Innenlebens leitet sich der Name „Tourbillon“ ab, dessen ursprüngliche Bedeutung – Planetensystem, das sich um eine einzige Achse dreht – heute in Vergessenheit geraten ist. Das geniale Prinzip und die faszinierende Funktionsweise der Erfindung flößt damals wie heute tiefsten Respekt ein.
Über Breguet
Die Maison Breguet wurde 1775 als Inbegriff exzellenter Uhrmacherkunst gegründet und gehört heute zum Kulturerbe Europas. Die Kreationen des Hauses begeisterten die bedeutendsten Persönlichkeiten der Geschichte. In den berühmten Archiven Breguets sind alle Uhren verzeichnet, die seit Ende des 18. Jahrhunderts verkauft wurden. Auch heute noch werden aus den Breguet-Uhren dank der talentierten Uhrmacher der Manufaktur einzigartige Kunstwerke und Zeugen ihrer Zeit.