Die Cartier Masse Mystérieuse scheint ihren Namen nicht nur wegen ihrer technischen Besonderheiten zu tragen, denn rückblickend ist es durchaus mysteriös, weshalb wir Ihnen dieses Haute Horlogerie-Modell nicht bereits früher vorgestellt haben.
Offenbar ist Zeit nicht nur bei Cartier eine objektive Größe, sondern auch etwas Geheimnisvolles, das es immer wieder neu zu ergründen gilt. Doch mit komplexen Komplikationen meistert Cartier das Spiel mit Illusion und Zeitwahrnehmung:
Mit der Masse Mystérieuse demonstriert Cartier Fine Watchmaking der ganz besonderen Art.
Eine Uhr, die mit ihrem Design für Furore sorgt und dabei dem Takt des neuen, von der Manufacture de Haute Horlogerie entwickelten Uhrwerks folgt. Das Geheimnis liegt genau in diesem pulsierenden Herzstück, in der Magie des beweglichen Kalibers, das sich, komprimiert auf eine Halbkreisform, in eine skelettierte Schwungmasse verwandelt.
Die Masse Mystérieuse vereint zwei typische Merkmale der Cartier Uhrmacherkunst: das geheimnisvolle Uhrwerk und die Skelettierung.
Alles, bis hin zur ausgefeilten Technik, folgt den Regeln von Design und Ästhetik. Seit den Mystery Clocks aus den 1910er Jahren wurde dieses Uhrwerk in seiner Größe nicht nur an das Gehäuse von Armbanduhren angepasst, sondern für diese neue Kreation auch noch besonders verwunden, wodurch die Schwungmasse zu einem echten Hingucker wird.
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Acht Jahre Entwicklungsarbeit stecken in dem Kaliber 9801 MC
Das Kaliber 9801 MC mit seiner einzigartigen Ästhetik ist ein völlig neuartiges Uhrwerk, das die Auswirkungen der Schwerkraft auf die Zeitmessung umgeht. Dieses Uhrwerk ist das beeindruckende Resultat einer fast achtjährigen Entwicklungszeit in der Manufaktur Cartier.
Designt, entwickelt, gefertigt, montiert und anschließend zum Patent angemeldet. Fünf verschiedene Bauformen waren erforderlich, bevor ein Prototyp auf den Markt gebracht werden konnte. Zwei verschiedene Prototypversionen sollten folgen, um die endgültige Version des Kalibers zu perfektionieren.
Die Zeiger der Masse Mystérieuse gleiten durch den Raum des Gehäuses, ohne mit einem Räderwerk verbunden zu sein. Mehr noch:
Das ganze Uhrwerk der Masse Mystérieuse scheint schwerelos zu sein.
Alle Einzelteile zur Aufnahme der Bewegungsenergie, zur Übertragung und zur Regulierung sind in den Rotor integriert. Der Rotor selbst ist skelettiert, wodurch dieses pulsierende Schauspiel überhaupt erst sichtbar wird.
Mittig im Uhrwerk sitzt ein hochentwickeltes Differentialsystem, das ursprünglich aus dem Automobilbau stammt. Es wurde in das Uhrwerk integriert, um zu verhindern, dass die Zeitanzeige von der Masse mitgenommen wird. Eine technische Meisterleistung, die bei der kleinsten Bewegung der Person, die den Zeitmesser trägt, zum Leben erwacht und reibungslos und unterbrechungsfrei durch freischwebende Zeiger die Zeit anzeigt.
Bei dieser Uhr, die das in technischer Hinsicht anspruchsvollste Modell ist, das die Uhrmachermeister:innen der Manufaktur je entwickelt haben, funktioniert der mysteriöse Rotor nach einem innovativen Funktionsprinzip.
Dieses gewährleistet, dass die Unruh immer in der gleichen vertikalen Position bleibt wie die Uhr selbst. Der Rotor dreht sich nicht wie das Tourbillon in eine Richtung und mit konstanter Geschwindigkeit, sondern in beide Richtungen und mit einer unregelmäßigen Geschwindigkeit.
Die technischen Features der Cartier Masse Mysterieuse
- Gehäuse: 950er Platin, Durchmesser 43,5 mm, Höhe 12,64 mm, Krone mit einem Rubin im Cabochonschliff besetzt
- Uhrwerk: Mechanisches Manufaktur-Uhrwerk Kaliber 9801 MC mit Automatik-Aufzug, Durchmesser 17 1/2 Linien – 39,6 mm, Höhe 7,3 mm, 43 Lagersteine, Frequenz 28.800 Halbschwingungen /pro Stunde, Gangreserve 42 Stunden
- Armbänder aus halbmattem Alligatorleder in Dunkelgrau und Schwarz
Die Referenz WHRO0078 in Platin ist eine auf 30 Exemplare limitierte und nummerierte Auflage und hat (in Deutschland) eine unverbindliche Preisempfehlung von € 263.000
Cartier und die Geschichte der Mystery Clocks
Die geheimnisvollen Tischuhren stellen ein eigenständiges Kapitel in der Geschichte der Maison dar. Die Bezeichnung „Mysteriös“ ist darauf zurückzuführen, dass die Zeiger im durchsichtigen Gehäuse der Uhr scheinbar schweben und nicht mit dem Uhrwerk verbunden sind.
Die ersten Mystery Clocks von Cartier wurden 1912 vorgestellt.
Sie zeugten von Cartiers ästhetischer Vision und machten die Maison Anfang des 20. Jahrhunderts weltbekannt. Diese „Wunder der Uhrmacherei“, wie sie 1925 von der Modezeitschrift Gazette du Bon Ton genannt wurden, waren das Ergebnis der Zusammenarbeit von Louis Cartier und einem außergewöhnlichen Uhrmacher, Maurice Couët. Er war keine 25 Jahre alt, dennoch schon sehr erfahren, als Louis Cartier auf ihn aufmerksam wurde – und ihn ab 1911 zu seinem exklusiven Lieferanten machte. Die erste Mystery Clock mit dem Namen Modell A verließ 1912 die Ateliers. Die erste Mystery Clock, das sogenannte Modell A, ist von den Tischuhren des berühmten Illusionisten und Erfinders der modernen Zauberei Jean-Eugène Robert-Houdin inspiriert. Das Prinzip, das er übernahm und weiterentwickelte, beruht auf einer genialen Idee: Die Uhrzeiger sind nicht direkt mit dem Uhrwerk verbunden, sondern an zwei Glasscheiben befestigt, die mit einem gezackten Metallrand versehen sind. Sie werden vom Uhrwerk, das sich normalerweise am Sockel der Uhren befindet, angetrieben. Diese Scheiben wiederum treiben die Zeiger an, wobei die eine Scheibe im Minuten- und die andere im Stundentakt rotiert. Um die Illusion perfekt zu machen, wird die Kante der Scheiben durch den Stundenkreis verdeckt.