IWC Schaffhausen geht eine Partnerschaft mit Boom Supersonic ein, ein Unternehmen, welches das derzeit schnellste und nachhaltigste Überschallflugzeug der Welt entwickelt.
Die Zusammenarbeit basiert auf der besonderen Beziehung beider Unternehmen zur Zeit, ihrem Engagement für technische Spitzenleistungen und ihrem Bestreben, Nachhaltigkeit über die komplette Lieferkette zu integrieren. Im Rahmen der Partnerschaft planen IWC und Boom unter anderem den Austausch von Best Practices, um nachhaltige Praktiken in ihren jeweiligen Branchen voranzutreiben. Boom Supersonic wurde 2014 in Denver, Colorado, gegründet.
Boom supersonic will mit nachhaltigen Überschallflügen die kommerzielle Luftfahrt neu definieren.
Derzeit wird das Überschallflugzeug Overture entwickelt. Es soll mit der doppelten Geschwindigkeit der schnellsten Passagierflugzeuge von heute unterwegs sein, dabei jedoch CO2 -neutral sein und mit nachhaltigen Kraftstoffen (SAF, Sustainable Aviation Fuel) fliegen können. Overture wird voraussichtlich 2025 vorgestellt, 2026 fliegen und 2029 Passagiere befördern.
IWC Schaffhausen wurde – bei Uhrenkennern hinlänglich bekannt – 1868 von dem amerikanischen Uhrmacher und Ingenieur Florentine Ariosto Jones gegründet. Indem er traditionelle Schweizer Handwerkskunst mit moderner Fertigungstechnik aus seiner Heimat kombinierte, etablierte er die erste zentralisierte Uhrenproduktion in der Schweiz. Heute ist IWC spezialisiert auf raffinierte und benutzerfreundliche Komplikationen wie Chronographen oder Kalender. Das Unternehmen hat zudem ein einzigartiges Know-how im Bereich von Materialien erworben.
„Seit der Entwicklung unserer ersten Fliegeruhr in den 1930er-Jahren zieht sich die Leidenschaft für die Luftfahrt wie ein roter Faden durch unsere Geschichte. Wir haben immer mit Pionieren zusammengearbeitet und sie dabei unterstützt, den Himmel zu erobern. Sowohl Boom Supersonic als auch IWC setzen sich entschieden für technische Spitzenleistungen und Nachhaltigkeit ein. Wir sind deshalb stolz auf diese neue Zusammenarbeit“, erklärt Franziska Gsell, CMO von IWC Schaffhausen.
„Boom freut sich, mit IWC im Bereich der Nachhaltigkeit zusammenzuarbeiten. Als Pionier im Bereich nachhaltiges Design und nachhaltige Produktion kann IWC anderen Unternehmen in verschiedenen Branchen viele Erkenntnisse bieten. Basierend auf unserer geteilten Leidenschaft für die Zeit freuen wir uns auf diese Zusammenarbeit, um gemeinsam die Zukunft des nachhaltigen Wirtschaftens zu gestalten“, sagt Kathy Savitt, President und Chief Commercial Officer von Boom Supersonic.
Die Partnerschaft zwischen Boom und IWC stützt sich auf drei Grundpfeiler, die beiden Unternehmen eigen sind: eine besondere Beziehung zur Zeit, ein Bekenntnis zu technischen Spitzenleistungen sowie den Einbezug der Nachhaltigkeit in die gesamte Lieferkette.
Messung der Zeit und Veränderung ihrer Wahrnehmung
Seit über 150 Jahren stellt IWC Präzisionsinstrumente zur Zeitmessung her. Absolut gleichmäßige Schwingungen der Unruh unterteilen jeden Tag in 86’400 Sekunden und liefern damit die Basisinformation für die Darstellung der Uhrzeit, die Messung von Stoppzeiten mit Chronographen oder den legendären ewigen Kalender von IWC, der bis 2499 nahezu ohne manuelle Anpassungen funktioniert.
Boom Supersonic hingegen hat es sich zur Aufgabe gemacht, ein neues Zeitalter von Überschallflügen einzuläuten und dadurch die Welt viel zugänglicher zu machen. In 3 Stunden und 30 Minuten von London nach New York zu reisen, wird unsere Wahrnehmung der Zeit als solche und wie schnell sievergeht grundlegend verändern. Wenn sich die Reisezeit zwischen wichtigen Zielen um rund die Hälfte verkürzt, werden wir zudem mehr Menschen, Orte und Kulturen erleben können.
An der Spitze von Engineering und Innovation
Ob es um das schnellste und nachhaltigste Verkehrsflugzeug der Welt oder einen komplexen Mechanismus wie ein mechanisches Uhrwerk geht: Sowohl Boom als auch IWC erbringen Spitzenleistungen des Engineerings und loten die Grenzen des technisch Machbaren aus.
Boom nutzt Computersimulationen und Windkanaltests, um das Design von Overture hinsichtlich Leistung und Treibstoffeffizienz zu optimieren. Die Herstellung von temperaturbeständigen Flugzeugkomponenten aus Kohlefaser-Verbundwerkstoffen erfordert zudem Expertenwissen im Materialbereich.
IWC leistete in den 1980er-Jahren Pionierarbeit bei der Verwendung von Titan und Keramik in der Uhrenindustrie und hat seither ein einzigartiges Know-how auf diesem Gebiet erworben. Eine wichtige Rolle spielt dabei IWC Experimental. Diese Engineering-Division treibt Innovationen in Bereichen wie Stoßdämpfung voran oder entwickelt innovative technische Materialien wie Ceratanium®.
Nachhaltigkeit über den gesamten Produktions-Lebenszyklus: Schließlich arbeiten beide Unternehmen daran, Nachhaltigkeitsprinzipien über die gesamte Wertschöpfungskette zu integrieren.
Boom will der erste Hersteller von Verkehrsflugzeugen mit einem Netto-Null-Emissions-Ausstoß sein.
So wird Overture ein treibstoffeffizientes Design haben und mit nachhaltigen Kraftstoffen fliegen können. Außerdem soll sich das Flugzeug am Ende seiner Nutzungsdauer recyceln lassen. Mechanische Uhren von IWC überdauern Generationen und sind naturgemäß nachhaltige Produkte. Und müssen in der Regel nicht recycelt, jedoch verantwortungsvoll hergestellt werden.
Mit seinem transparenten Nachhaltigkeitsansatz ist IWC in der Luxusuhrenbranche führend. So verpflichtet sich das Unternehmen zu einer zweijährlichen Berichterstattung und zur Festlegung von konkreten und messbaren Zielen. Von der verantwortungsvollen Beschaffung von Materialien über die Verringerung des Volumens und Gewichts von Verpackungen bis zur Entwicklung nachhaltiger Materialien wie Uhrenarmbänder auf Papierbasis: IWC verbessert kontinuierlich jeden Aspekt der Entwicklung, der Fertigung, des Vertriebs und Service ihrer Produkte.
Die Partnerschaft zwischen Boom Supersonic und IWC Schaffhausen soll verschiedene Projekte umfassen. So werden Boom und IWC etwa mit einem speziellen Augenmerk auf Nachhaltigkeit zusammenarbeiten.
Sowohl Boom als auch IWC engagieren sich für nachhaltige Herstellungspraktiken in ihren Lieferketten.
Boom Supersonic will den kommerziellen Flugverkehr neu definieren, indem es nachhaltigen Überschallflug in die Luft bringt. Overture, das Verkehrsflugzeug von Boom, wird nach branchenführenden Standards für Geschwindigkeit, Sicherheit und Nachhaltigkeit entwickelt. Overture wird CO2-neutral sein und mit 100% nachhaltigen Flugkraftstoffen (SAF) mit der doppelten Geschwindigkeit der heute schnellsten Passagierjets fliegen. Einschließlich Käufen und Optionen beläuft sich der Auftragsbestand von Overture auf 70 Flugzeuge. Boom arbeitet mit der US-Luftwaffe an Regierungsanwendungen für Overture.
Das Demonstrationsflugzeug XB-1 kam 2020 auf den Markt, und das Net-Zero-Carbon-Flugtestprogramm ist im Gange. Das Unternehmen wird von namhaften Investoren unterstützt, darunter Bessemer Venture Partners, Prime Movers Lab, Emerson Collective und American Express Ventures.
Weitere Informationen finden Sie unter https://boomsupersonic.com.
Man mag nur hoffen, daß diesem erneuten zivilen Projekt eines Überschall-Linienverkehrs das Schicksal der Concorde erspart bleibt. Die Concorde war das erste Überschall–Passagierflugzeug im Linienflugdienst und auch das bisher letzte: Es wurde von Air France und British Airways über den Zeitraum von 1976 bis 2003 betrieben. Die Flugzeit auf ihren wichtigsten Strecken über den Atlantik zwischen Paris beziehungsweise London und New York betrug mit etwa 3 bis 3,5 Stunden rund die Hälfte im Vergleich zu modernen Unterschallflugzeugen, ihre Flughöhe lag bei bis zu 18.000 m (60.000 ft).
Aufgrund ausbleibender Passagierzahlen erklärten Air France und British Airways am 10. April 2003, dass der Linienflugbetrieb mit der Concorde im Laufe des Jahres 2003 eingestellt würde. Der letzte Flug einer Air-France-Concorde fand am 27. Juni 2003 statt. British Airways beendete die Concorde-Flüge am 24. Oktober 2003. Der allerletzte Concorde-Flug fand mit der Maschine mit dem Kennzeichen G-BOAF am 26. November 2003 unter der Leitung von Chefpilot Mike Bannister von London-Heathrow zum Herstellerwerk in Filton statt.