Voltaire, der nicht nur ein berühmter Denker der Aufklärung war, sondern auch ein erfolgreicher Unternehmer, gründete 1770 in der Nähe von Genf, genauer gesagt in Ferney, seine „Manufacture Royale“. Aus diesen Ateliers gingen mehrere tausend Luxusuhren hervor, darunter einige von renommierten Uhrmachern wie dem berühmte Jean-Antoine Lépine angefertigte Exemplare. In bestem Einklang mit der Tradition vereint das neue Modell „1770“ den hohen Anspruch dieses visionären Geistes mit moderner Uhrmacherkunst. Als außergewöhnlicher Zeitmesser richtet sich das Modell an echte Uhrenkenner mit sicherem Geschmack.
Manufakturkaliber mit fliegendem Tourbillon: Seit ihrer Gründung entwirft, baut und veredelt die Manufacture Royale ihre Uhrwerke nach den traditionellen Regeln bester helvetischer Uhrmacherkunst. So auch das neue Kaliber MR03, das in der 1770 verbaut wurde. Das Kaliber setzt eine der aufwendigsten technischen Raffinessen in Szene: das fliegende Tourbillon. Das Tourbillon wurde um 1800 von Abraham-Louis Breguet erfunden um die chronometrische Leistung eines Uhrwerks zu steigern. Es bezeichnet ein System, mit dem die Hemmung eine Drehung um sich selbst vollführen kann, um auf diese Weise die Gangabweichung zu verringern.
Normalerweise wird ein Tourbillon durch zwei Brücken gehalten – technisch noch anspruchsvoller und raffinierter ist jedoch das fliegende Tourbillon, das nur durch eine einzige Verbindung am Uhrwerk befestigt ist. Anhand dieser absolut ästhetischen und spektakulären Konstruktion lassen sich die anmutigen Bewegungen der Hemmung und die feinen Veredelungen in ihrer ganzen Pracht bewundern.
Von der Hemmung, dem Herzstück der Uhr, hängt die Präzision ab. Bei diesem Kaliber wurden sowohl Anker als auch Rad aus Silizium gefertigt. Silizium bietet aufgrund seiner Unempfindlichkeit gegenüber Temperaturschwankungen und Magnetfeldern einen entscheidenden Mehrwert für die Kaliberleistung. Beim Kaliber MR03 integrierte die Manufaktur darüber hinaus eine Schraubenunruh und eine Flachspirale. Das fliegende Tourbillon, das innerhalb von 60 Sekunden eine Umdrehung vollführt, ist asymmetrisch bei 7 Uhr angeordnet. Diese ungewöhnliche Position bewirkt eine ganz besondere visuelle Spannung, die der Uhr ihre Persönlichkeit verleiht. Zusätzlich zu Stunden und Minuten bietet die 1770 eine Anzeige der Gangreserve, die ganze 108 Stunden bzw. viereinhalb Tage beträgt. Das MR03 mit seinen 208 Bauteilen wird von Hand aufgezogen.
Aufwendige Veredelungen nach allen Regeln der Handwerkskunst: Bei dem Kaliber MR03 macht sich dieser Anspruch in den sandgestrahlten, von Hand anglierten, auf Hochglanz polierten, satinierten oder perlierten Brücken und Platinenelemente sowie den sowohl innen als auch außen langgezogenen Flanken bemerkbar. Die Rückseite des Uhrwerks zieren unter anderem 2,4 mm breite, von Hand gezogene Genfer Streifen. So bewirken die Verzierungen eine echte Metamorphose des Kalibers, dessen Lichtreflexe zu faszinierenden optischen Effekten verschmelzen.
Schnörkellos schönes Zifferblatt: Im Gegensatz zu den vorherigen Kollektionen der Manufacture Royale hält sich das Uhrwerk vollständig bedeckt. Nur durch eine Zifferblattöffnung bei 7 Uhr können die Pirouetten des fliegenden Tourbillons bewundert werden. Je nach Version opalin-versilbert oder anthrazitgrau, wird es mit diamantisierten, von Hand polierten Indexen akzentuiert. Die Zifferblattmitte ist vollkommen einheitlich und frei von jeglicher Beschriftung gehalten, so dass Farbe und Textur ihre volle Wirkung entfalten können. Der Schriftzug „Manufacture Royale 177O“ ist in Großbuchstaben um das fliegende Tourbillon herum angeordnet.
Eine zweite Variante präsentiert sich mit durchbrochenem, schieferfarbenem Zifferblatt mit unterschiedlichen Formen. Die sehr viel grafischeren, unterschiedlichen Ebenen verleihen ihm die technische Ästhetik, die hier und dort das Uhrwerk durchblicken lässt. Die Schwertzeiger mit einer satinierten und einer polierten Seite sorgen für eine gute Ablesbarkeit.
Faszinierende Gehäusearchitektur: Die Manufacture Royale hat sich auch mit ebenso komplexen wie markanten Uhrenausstattungen – der Habillage* – einen Namen gemacht. Der typische, bereits vorab definierte Aufbau besteht aus einer großen Anzahl fein veredelter und von Hand endbearbeiteter Elemente: Das im Gehäuse untergebrachte Uhrwerk wird seinerseits in eine teilweise bewegliche Struktur eingelassen. Diese Vorgehensweise ist eine Art Markenzeichen der Manufacture Royale und wird in der Architektur der 1770 in ihrem ganzen Ausmaß deutlich: Das Gehäuse wurde so gestaltet, dass es zwei perfekt proportionierte Längsträger in sich aufnimmt, die die Gesamtkonstruktion umschließen. Gehalten durch sichtbare Schrauben, verlaufen sie beidseitig am Gehäuserand entlang, um schließlich in einer sanften Neigung als Bandanstöße auszulaufen.
Ästhetisch dominiert eine geschmeidige, runde Linienführung: Angefangen mit dem gewölbten Uhrenglas, das das Zifferblatt schützt, eingerahmt von einer godronierten Lünette, die sanft nach außen hin abfällt und so einen Rand formt. Der Gehäuserahmen, der sich aus den Seitenträgern zusammensetzt, weist konkave Flanken auf. Die Seitenwand der Aufzugskrone, deren Mitte die gravierte Inschrift „MR“ ziert, ist poliert. Der Gehäuseboden ist komplett offen gearbeitet, um den Blick auf die ganze Schönheit des Kalibers freizugeben. Das Gehäuse der 1770, bei dem sich polierte, langgezogene und satinierte Veredelungen abwechseln, zeigt diefeinen Qualitäten der Manufacture Royale.