Neue Breguet-Ausstellung in Genf noch bis 21. Februar: auch das Jahr 2016 beginnt Breguet mit der Präsentation einer Ausstellung in der Cité du Temps in Genf (Pont de la Machine). Bis zum 21. Februar 2016 lädt die Manufaktur ihre Liebhaber ein, mehr über die Persönlichkeiten zu erfahren, die die Historie der Marke geprägt haben.
Auf der Grundlage unschätzbarer Archive, die es ermöglichen, einen Überblick über alle Verkäufe der Uhren von Breguet ab 1787 bis heute zu erhalten, spürt die Marke in ihrer Ausstellung „Breguet, A Story Among the Greats“ („Breguet, eine Geschichte mit berühmten Persönlichkeiten“) den außergewöhnlichen Beziehungen nach, die die Manufaktur mit berühmten Persönlichkeiten, Schriftstellern oder gefeierten Komponisten verbindet. Die Ausstellung ist als Wanderausstellung konzipiert, die im Laufe des Jahres 2016 zahlreiche Länder ansteuern wird.
Abraham-Louis Breguet eröffnete seine Uhrenwerkstatt 1775 auf der Ile de la Cité in Paris. Schnell kamen berühmte Persönlichkeiten zu ihm, um in seinem Geschäft ihre Uhren zu erwerben. Auch wenn er den Anforderungen seiner illustren Kunden entsprechen konnte, so inspirierte A.-L. Breguet ebenso die bekanntesten Schriftsteller, die nicht zögerten, ihn in ihren Werken zu erwähnen. Durch die gesamte Firmengeschichte hindurch hörten die Kreationen von Breguet nicht auf, die Menschen zu begeistern. Die Manufaktur präsentiert heute diejenigen, die zu dieser Geschichte beigetragen haben und ebenso eine kostbare Inspirationsquelle für Breguet waren.
In der aktuellen Breguet Ausstellung folgt der Besucher einem historischen Pfad, der über neun sinnbildlichen Persönlichkeiten führt.
Marie-Antoinette ist eine der ersten und der begeistertsten Bewunderinnen der Uhren von Breguet. Sie erwarb Stücke für ihren persönlichen Gebrauch und zögerte nicht, das Talent des Uhrenmachermeisters am französischen Hof und bei ihrer Entourage bekannt zu machen. Für sie hatte Breguet die Uhr Nr. 160 entworfen, die „Marie-Antoinette“ genannt wurde: Es handelt sich um einen Zeitmesser, der alle Komplikationen der Uhrmacherei, die zu jener Zeit bekannt waren, beinhaltet. Die Königin konnte dieses Stück leider nie in Augenschein nehmen, die Uhr wurde erst 34 Jahre nach ihrem Tod fertig gestellt.
Ob nun für den persönlichen Gebrauch oder damit Kämpfe und Schlachten besser geführt werden konnten, – Napoleon Bonaparte, damals der zukünftige Kaiser, zögerte nicht lange und erwarb mehrere Exemplare aus der Manufaktur von Breguet. Er liebte besonders die Repetitionsuhren. In diesen kostbaren Zeitmessern sah er ein Symbol des sozialen und politischen Aufstiegs, der mit der Macht einherging, die er für sich anstrebte. 1798 erwarb Napoleon nur wenige Tage vor seinem Aufbruch nach Ägypten bei A.-L. Breguet die kleine Reisependulette Nr. 178, die mit einer Viertelstundenrepetition ausgestattet war.
Inmitten der napoleonischen Auseinandersetzungen erwies sich die Türkei, die noch mit Frankreich verbündet war, als ein interessanter Markt für A.-L. Breguet. Er tauschte sich mit dem türkischen Botschafter in Paris aus, der ihm wertvolle Informationen über die Gebräuche und Geschmäcker jener neuen Kundschaft gab. Breguet entwarf daraufhin eine Reihe von Uhren der „türkischen Serie“, die speziell für den Markt im osmanischen Reich gedacht waren. Eine dieser Uhren war für Sultan Selim III bestimmt, der danach eine Replik bestellte.
Caroline Murat war ihrerseits einer der treuesten Kundinnen von A.-L. Breguet. Zwischen 1808 und 1814 bestellte sie 34 Zeitmesser. Die junge Schwester von Napoleon I., die 1808 den Thron von Neapel bestieg, förderte die Künste und lobte die Vorzüge von Breguet. Auf ihre Anfrage hin fertigte der Meister 1810 die erste Armbanduhr der Geschichte an.
Ab 1801 hatte Breguet auch in Russland großen Erfolg. Die Manufaktur war jedoch gezwungen, den Export einzustellen, als der Zar Alexander I. die Einfuhr französischer Produkt auf sein Staatsgebiet infolge der napoleonischen Politik untersagte. Das hinderte den Monarchen jedoch nicht daran, im Geheimen die Werkstatt von A.-L. Breguet am Quai de l’Horloge aufzusuchen. Diese einflussreiche historische Persönlichkeit lieh dem Modell Classique „Réveil du Tsar“ seinen Namen. Es handelt sich um einen außergewöhnlichen Zeitmesser, bei dem eine Weckfunktion und die Anzeige einer zweiten Zeitzone miteinander kombiniert sind.
In Russland wird er immer noch als der größte Schriftsteller der Nation angesehen. Er stammte aus einer alten Adelsfamilie und zeigte eine besondere Begeisterung für die Manufaktur Breguet, deren Kunde er war. Es war daher nur natürlich, dass Alexander Puschkin einen Zeitmesser von Breguet in seinem Werk „Eugen Onegin“ erwähnte: „Ein Dandy spaziert auf den Boulevards (…), so lange er will, bis ihm seine wachsame Breguet die Mittagszeit zu Ohren bringt.“
In Frankreich war es der gefeierte Romancier Honoré de Balzac, der die Breguet-Uhr in seinen Werken ehrte. In „Eugénie Grandet“ schrieb er: „Er zog die wunderbarste flache Uhr heraus, die Breguet je gemacht hatte. Ach, erst elf Uhr, ich bin früh aufgestanden. “ Heute sind die Rollen neu verteilt: Es ist nun Aufgabe der Manufaktur Breguet, diesen großen Schriftsteller durch die Schreibgeräte-Kollektionen Ehre zu erweisen.
Die Autoren sind nicht die einzigen Künstler, die den Stil und die Uhrmacherkunst von Breguet zu schätzen wissen. Die Manufaktur zählt auch berühmte Komponisten zu ihren Kunden, darunter zum Beispiel Gioachino Rossini. Zu seinen Lebzeiten war dieser im Besitz der Breguet-Uhr Nr. 4604, einer kleinen einfachen Uhr, mit Datumsanzeige, guillochiertem Gehäuse aus Gold und einem dezentralen silbernen Zifferblatt. Die Archive von Breguet belegen, dass Rossini diese Uhr 1843 prüfen ließ. Nach dem Tod des Komponisten im Jahr 1868 brachte seine Witwe das Stück auch weiterhin zu Breguet, um die Uhr warten zu lassen. 2010 ließ sich Breguet von seiner historischen Verbindung zu Rossini inspirieren und erschuf ein originelles Werk: das Modell Classique „La Musicale“. In diesem Zeitmesser ist ein patentierter Musikmechanismus eingebaut, durch den die Melodie von Die diebische Elster, einer Oper des gefeierten italienischen Komponisten, erklingt.
Reisen wir nun nach Großbritannien und treffen in den Jahren 1940-45 auf den Premierminister Sir Winston Churchill. Churchill, Politiker ersten Ranges, ist vor allem für seine wichtige Rolle während des Zweiten Weltkrieges bekannt. Er war häufig Gast des Hauses, einerseits um etwas zu kaufen, wie zum Beispiel im Jahr 1928, andererseits aber auch um die Uhr prüfen zu lassen, die er sein ganzes Leben lang trug: die Breguet Nr. 765, ein außergewöhnlicher Chronograph mit Minutenrepetition und zweitem Schleppzeiger.
Von Marie-Antoinette bis zu Winston Churchill, vorbei an Napoleon Bonaparte und Alexander I. von Russland, trugen unterschiedliche berühmte Männer und Frauen dieser Welt eine Uhr von Breguet. Die Literatur hat diese Zeitmesser wie mythische Objekte geweiht. Die Werke der Manufaktur wurden im Laufe der Jahrhunderte zum Synonym für Schönheit und Kultur, für Luxus und Kreativität.
Die Archive zu öffnen, bedeutet gleichsam einzutauchen in die Geschichte und berühmte Namen zu entdecken, die ihrer Zeit und ihren jeweiligen Gebieten ihren Stempel aufgedrückt haben, bis hin zu denjenigen, die heute im Mittelpunkt stehen. Aus Gründen der Diskretion nennt Breguet deren Namen jedoch nicht…