Eine sehr seltene POLARIS MEMODATE wird im November 2019 bei Phillips Genf und die einzigartige LUCKY 13 wird im Dezember 2019 von Phillips New York verkauft.
Im Laufe der Geschichte hat der Erfindergeist von Jaeger-LeCoultre der Marke stets als Antrieb gedient. Die Expertise der Maison zeigt sich in über 400 Patenten, und die technischen Fähigkeiten sowie die Kreativität der Uhrmacher werden durch über 1.200 verschiedene Kaliber verkörpert.
Wie diese beiden seltenen Uhren aus der Mitte des 20. Jahrhunderts zeigen, hat jedes Jahrzehnt neue Ideen und Lösungen mit sich gebracht, die den Zeitgeist widerspiegelten. Zu den vielen Veränderungen der 1950er- und 60er-Jahre – die von diesen beiden Uhren repräsentiert werden – gehörten einerseits immense Fortschritte in der Technologie und der Raumfahrt und auf der anderen Seite die Verwandlung des Tauchens von einem anspruchsvollen Unterfangen in eine verbreitete Freizeitaktivität.
Eine seltene LeCoultre Polaris Memodate (1967) wird im November 2019 bei Phillips Genf verkauft
Im Jahr 1950 präsentierte Jaeger-LeCoultre seine erste Armbanduhr mit einer Weckfunktion und nannte sie Memovox („Stimme der Erinnerung“). Als das Modell sich zu einem der begehrtesten und zuverlässigsten auf dem Markt entwickelte, führte das Unternehmen verschiedene Varianten ein, darunter eine mit Datumsanzeige, eine Automatikversion und sogar eine mit einer Alarmfunktion für die Parkdauer.
1959, als die Marke bemerkte, dass sich das Tauchen von einem Experten vorbehaltenen Unterfangen zu einem Freizeitsport entwickelte, den Tausende genossen, entschied sich Jaeger-LeCoultre, die Memovox der Unterwasserwelt anzupassen. Das Unternehmen erkannte, dass es sowohl einen visuellen Timer (auf der Innenlünette) als auch einen auditiven Alarm (der auch Vibrationen im Gehäuse erzeugte) bieten konnte, um die ultimative Sicherheit von Tauchern zu gewährleisten.
Zu diesem Zweck entwarf Jaeger-LeCoultre einen patentierten, mehrschichtigen Gehäuseboden, der die Schallübertragung der Alarmfunktion unter Wasser optimierte. Das äußere Gehäuse ermöglichte mit seinen 16 Löchern, dass der Alarm sowohl gehört als auch am Handgelenk gespürt werden konnte, während das innere Gehäuse das Uhrwerk schützte und versiegelte.
Die in den Vereinigten Staaten als Polaris und in Europa als „Montre de plongeur E859“ bekannte Referenz E859 war mit drei Kronen ausgestattet, die alle die für SuperCompressor Uhren charakteristische Kreuzschraffierung aufwiesen. Die erste Krone diente der Einstellung der Uhrzeit, die zweite drehte die Innenlünette auf die Tauchzeit und die dritte drehte die zentrale Scheibe, um den Pfeil auf die Alarmzeit einzustellen.
Das Modell, das von Phillips angeboten wird, wurde 1967 für den amerikanischen Markt produziert und hebt sich dank seiner sehr seltenen Zifferblattmarkierungen von anderen Modellen ab. Wohingegen die meisten Zifferblätter die Prägung Memovox oder keine Inschrift außer dem Namen LeCoultre aufwiesen, trägt diese Uhr die Prägung Memodate.
Das wohl Faszinierendste an der Memodate Polaris ist ihre Kombination aus zwei scheinbar gegensätzlichen Aspekten der Uhrmacherkunst: der Tradition empfindlicher auditiver Komplikationen und den Ansprüchen eines praktischen Sportzeitmessers. In dieser Hinsicht verkörpert sie die aufgeschlossene, erfinderische Haltung, dank der Jaeger-LeCoultre auf ein derart reiches Vermächtnis blickt und die der Maison bis zum heutigen Tag als Antrieb dient.
Die einzigartige LeCoultre „Lucky13“ (1962): wird im Dezember 2019 von Phillips New York verkauft
Die LeCoultre „Lucky13“ ist eine wahrhaft bemerkenswerte und einzigartige Uhr, die von der Chicago Anti-Superstition Society neben 13 US-Senatoren an einen Astronauten des damaligen Mercury-Programms überreicht wurde, in Erinnerung an seine historische Errungenschaft als erster amerikanischer Astronaut, der die Erde umrundete.
Mit der Nummer 13 auf jedem Stundenindex bildete die Uhr eine Hommage an die Raumkapsel Friendship 7, die bei der Mercury-Atlas-6-Mission zum Einsatz kam. Friendship 7 war die 13. von McDonnell Aircraft Corp produzierte Raumkapsel, und die 13en auf dem Zifferblatt standen für die Ablehnung der Nummer 13 als Unglückszahl vonseiten der Chicagoer Gesellschaft.
Die Zeremonie, die am Freitag den 13. April 1962 stattfand, wurde am 13. Oktober 1962 in den House Congressional Record aufgenommen. Der Anbieter beabsichtigt, einen Teil des Erlöses aus dem Verkauf dieser Uhr an das John Glenn College of Public Affairs an der Ohio State University zu spenden.
Sie demonstriert nicht nur die technische Expertise von Jaeger-LeCoultre. Auch die tiefe Bedeutsamkeit und die persönlichen Verbindungen hinter der Geschichte dieses einzigartigen Zeitmessers erinnern uns daran, dass Uhren schon immer eine gesellschaftliche und emotionale Bedeutung hatten – die manchmal ihre praktischen Zwecke sogar übersteigt.
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