Seit beinahe 70 Jahren genießt die Breguet Type XX-Kollektion Kultstatus und hat die Geschichte der Luftfahrt begleitet. Sei es als Präzisionsinstrument am Handgelenk von Piloten oder an jenen der Liebhaber, die ihre legendären Eigenschaften schätzen.
Nun bringt die Manufaktur Breguet eine neue Generation der Type XX als neu konzipierte Linie, die sich sowohl innovativ und zeitgemäß präsentiert, aber auch in vielen Details an ihre Geschichte anknüpft.
Die neue Breguet Type XX: eine neue Generation mit neuem Schwung und neuem Kaliber.
Vier Jahre Vorbereitungszeit investierte man bei Breguet für die vierte Generation dieses ikonischen Chronographen, der nun in zwei Versionen aufgelegt wird: Die eine Version ist von militärischen, die andere von den schönsten zivilen Modellen inspiriert, um möglichst vielseitig alle Erwartungen zu erfüllen. Dabei hat sich Breguet an den ikonischen Zeitmessern der ersten Generation orientiert und die neuen Modelle in einem modernen, dynamischen und technologischen Geist konzipiert. Die Saga des Type-XX-Chronographen (auf die wir am Ende des Beitrages etwas weiter unten näher eingehen) ist also noch nicht zu Ende…
Type 20 Chronographe 2057: Linie der zivilen Version
Dieser Zeitmesser ist von den 1100 Chronographen inspiriert, die zwischen 1955 und 1959 an die französischen Luftstreitkräfte geliefert wurden. Sie trugen den Namen «Type 20» mit arabischen Ziffern, im Gegensatz zu allen anderen, einschließlich derjenigen für die «Aéronautique Navale», die mit «Type XX» in römischen Ziffern gekennzeichnet waren. Das schwarze Zifferblatt wurde modernisiert, blieb aber der Identität des Type 20 treu. Die arabischen Ziffern, das Dreieck auf der Lünette und die Zeiger sind lumineszierend und pfefferminzgrün.
Bei diesem Modell ist der 30-Minuten-Zähler bei 3 Uhr nun größer als der 60-Sekunden-Zähler bei 9 Uhr, bei 4:30 Uhr wurde ein Datumsfenster eingefügt.
Das 42-mm- Stahlgehäuse ist mit einer geriffelten und beidseitig drehbaren Lünette ohne Gradierung ausgestattet, wie sie früher an die Luftstreitkräfte geliefert worden war. Die Krone, gefertigt in der historischen Birnenform, hat drei Positionen: 1 – neutral für das Aufziehen, 2 – für die Korrektur des Datums, 3 – für das Einstellen der Uhrzeit. Der Drücker bei 2 Uhr löst die Chronographenfunktion aus, jener bei 4 Uhr das augenblickliche Nullen («Flyback»). Mit dem ersten Drücker wird die Zeitmessung gestartet und gestoppt, mit dem zweiten die Chronographensekunde und der Minutenzähler auf Null zurückgestellt.
Type XX Chronographe 2067: Linie der militärischen Versionen
Diese zweite Version mit ihrer etwas kühner wirkenden Anmutung steht in der Tradition der schönsten zivilen Type-XX-Versionen der 1950er und 1960er Jahre, insbesondere einer im Jahr 1957 produzierten Uhr mit der individuellen Nummer 2988. Das Zifferblatt ist gleichbehandelt wie das der 2057, unterscheidet sich jedoch in mehreren Punkten.
Da wäre zunächst einmal die Anzeige: Hier befinden sich der 15-Minuten-Zähler bei 3, der 12-Stunden-Zähler bei 6 und der Sekundenzähler bei 9 Uhr. Wie bei der militärisch inspirierten Version sind die Totalisatoren unterschiedlich groß, damit das gesamte Zifferblatt dynamischer wirkt und besser ablesbar ist. Die arabischen Ziffern, die Zeiger und das Dreieck auf der Lünette sind mit einer elfenbeinfarbenen Leuchtbeschichtung versehen. Das Datumfenster befindet sich bei 4:30 Uhr.
Das 42-mm-Stahlgehäuse ist mit einer geriffelten, skalierten und beidseitig drehbaren Lünette ausgestattet. Die klassische gerade Krone hat drei Positionen: 1 – Neutralstellung für das Aufziehen der Uhr, 2 – Datumskorrektur, 3 – Einstellen der Uhrzeit. Mit dem Drücker bei 2 Uhr startet und stoppt man die Chronographenfunktionen, während das Betätigen des Drückers bei 4 Uhr den Chronographen augenblicklich auf Null zurücksetzt und sofort eine neue Messung startet («Flyback»-Funktion).
Diese beiden Neuheiten der aktuellen Kollektion werden in einer Lederschatulle ausgeliefert, die an das Profil eines Flugzeugflügels erinnert.
Damit Träger der neuen Type XX Chronographe den Look beliebig variieren zu können, wird der neue Chronograph mit einem Kalbsleder– und einem zusätzlichen schwarzen NATO-Armband ausgeliefert, das in der Schatulle enthalten ist.
Das Schnellwechselsystem (genannt «RIS», rapid interchange system) wurde so konzipiert, dass das Lederarmband vom Träger einfach und ohne Werkzeug abgenommen werden kann. Durch einfaches Betätigen der Drücker unter den Bandanstößen kann der Benutzer die beiden Armbandhälften entfernen.
Um ein anderes Lederarmband zu montieren, genügt es, den Schlitz am oberen Ende des Lederarmbands auf der Höhe des Mittelstegs der Uhr in einem Winkel von 45 bis 60 Grad zwischen die Anstöße zu schieben. Ein Klick signalisiert, dass das Bandteil befestigt ist.
Der Wechsel vom Kalbslederband zu einer anderen Ledervariante dauert damit nur wenige Sekunden. Das schwarze NATO-Armband wiederum wird einfach mit der Zungenseite voran über den beiden Bandstegen und unter dem Gehäuse durchgeschoben.
Das neue Kaliber 728
Nach vier Jahren interner Entwicklung in der Manufaktur kann Breguet stolz die neuen automatischen Kaliber 728 für die zivile und 7281 für die militärische Version vorstellen. Beide Uhrwerke vereinen Robustheit mit Innovation und sind durch mehrere Patente geschützt. Sie verfügen über alle Merkmale eines modernen Chronographen, wie das Säulenrad, die vertikale Kupplung, die Frequenz von 5 Hertz und das innovative System für die “Nullstellung”.
Neben diesen Elementen profitiert der Chronograph auch von den neuesten technischen Innovationen im Bereich der Chronometrie. Die Spiralfeder, das Hemmungsrad sowie die Ankerhörner sind aus Silizium gefertigt. Silizium ist nicht nur korrosions- und verschleißbeständig, sondern auch unempfindlich gegenüber Magnetfeldern, was die Genauigkeit des Zeitmessers verbessert. Der Chronograph mit automatischem Aufzug verfügt über eine Gangreserve von 60 Stunden. Und – wie bereits erwähnt, sind beide Modelle mit der sogenannten «Flyback»-Funktion ausgestattet.
Die verschiedenen Zeitintervalle und Richtungen, die ein Pilot etwa bei einem Landeanflug beurteilen muss, lassen sich dank der «Flyback»-Funktion leicht abschätzen.
Die innovativen Auslöse- und Nullrückstellsysteme wurden so konzipiert, dass sie eindeutig und präzise bedient werden können. Bei allen Drückerfunktionen bleibt der Druck auf das Uhrwerk gleichmäßig und ausgewogen. Dasselbe gilt für die vertikale Kupplung, die Breguet wegen ihrer Präzision beim Auslösen gewählt hat. So startet der Chronographenzeiger sofort und ohne jedes Ruckeln.
Um Gewähr für die Stabilität des Uhrwerks und bei allfälligen Stößen auch für seine Präzision zu leisten, wurde die Unruh mit einer durchgehenden Brücke befestigt. Dem Federhaus als Quelle der Energie für das Räderwerk wird möglichst viel Platz eingeräumt. Die Antriebsfeder besteht aus einem Material mit hoher Energiedichte, was eine längere Gangautonomie ermöglicht.
Ein weiterer Pluspunkt dieses neuen Uhrwerks ist seine Ästhetik, denn es wurde viel Arbeit in seine Dekoration investiert.
Neben dem Sonnenschliff, der Colimaçonnage, dem Anglieren, dem Perlieren und anderen Verzierungen, die auf den Komponenten sichtbar sind, ist das Säulenrad mit DLC (diamond-like carbon) veredelt. Diese Beschichtung sorgt für Kontrast und optimiert die Reibungseigenschaften.
Durch den Saphirglasboden des Gehäuses kann man nicht nur die Details des Uhrwerks, sondern auch die Schwungmasse aus geschwärztem Gold bewundern. Sie hat die Form eines Flugzeugflügels und ist mit dem Breguet-Logo graviert.
Type 20 Chronographe 2057 (Ref. 2057ST/92/3WU)
- Gehäuse: 42 mm Edelstahlgehäuse, Höhe 14,1 mm, wasserdicht bis 10 bar (100 m)
- Zifferblatt: schwarz
- Uhrwerk: Kaliber 7281 aus 339 Einzelteilen, Frequenz 5 Hz
- Hemmung: Ankerhemmung in umgekehrter Linie mit Gabelhörnern aus Silizium
- Spiralfeder: flach, aus Silizium
- Gangreserve: 60 Stunden
- Funktionen: Chronograph, «Flyback», Datum, kleine Sekunde, 30-Minuten-Zähler
- Armband: Set von zwei austauschbaren Armbändern aus Kalbsleder und NATO-Stoff
Unverbindliche Preisempfehlung: € 18.900
Type XX Chronographe 2067 (Ref. 2067ST/92/3WU)
- Gehäuse: 42 mm Edelstahlgehäuse, Höhe 14,1 mm, wasserdicht bis 10 bar (100 m)
- Zifferblatt: schwarz
- Uhrwerk: Kaliber 728 aus 350 Einzelteilen, Frequenz 5 Hz
- Hemmung: Ankerhemmung in umgekehrter Linie mit Gabelhörnern aus Silizium
- Spiralfeder: flach, aus Silizium
- Gangreserve: 60 Stunden
- Funktionen: Chronograph, «Flyback», Datum, kleine Sekunde, 15-Minuten- und 12-Stunden-Zähler
- Armband: Set von zwei austauschbaren Armbändern aus Kalbsleder und NATO-Stoff
Unverbindliche Preisempfehlung: € 18.900
Ergänzende Informationen finen Sie über die Breguet Webseite, oder bei einer der Breguet Verkaufsstellen
Zurück zu den Anfängen der Type XX
Es versteht sich von selbst, dass die Uhrenmanufaktur Breguet für den neuen Type-XX-Chronographen ihr schier unerschöpfliches Erbe nutzt. Und wenn man die Dinge in ihrem geschichtlichen Kontext betrachtet, zeigt sich, dass Breguet in den frühen 1950er Jahren den Wunsch der französischen Luftwaffe erfüllt hatte, ihre Piloten und Navigatoren mit einem robusten Armbandchronographen mit besonderen Eigenschaften auszurüsten.
Als bekannte Uhrenmarke, die die großen Abenteuer der Menschheit begleiten wollte, stellte sich Breguet im 20. Jahrhundert in den Dienst der Luftfahrtnavigation, wie sie dies im 19. Jahrhundert für die Seefahrt getan hatte.
Viele Pioniere der Luftfahrt erwarben Breguet-Uhren, zum Beispiel Alberto Santos-Dumont im Jahr 1910.
Aber auch amerikanische Piloten, die 1918 in Frankreich stationiert waren, ebenso die «Société d’aviation Louis Breguet» und japanische Piloten, die in den 1920er Jahren Frankreich besuchten, sowie viele andere mehr…
Für Piloten, und im weiteren Sinne für die Mitglieder der gesamten Crew, war (und ist) es lebensnotwendig, an Bord eines Flugzeugs die Zeit im Blick zu haben. In einer Umgebung, die von raschem Handeln geprägt ist, ist dies ein Muss. Beispielsweise um die Flugzeit und Zwischenzeiten zu messen, den Treibstoffverbrauch zu überwachen, sich zu orientieren, Manöver durchzuführen und für vieles andere mehr braucht man Instrumente, die die Uhrmacher im Laufe der Jahre präziser und praktischer in der Handhabung gemacht haben: Bord- und bald auch Armbandchronographen.
Eine Auswertung der Archive von Breguet hat gezeigt, dass die Manufaktur ab den 1930er Jahren zahlreiche «Spezialprodukte» produzierte, die an die besonderen Anforderungen der Luftfahrt angepasst waren:
Flugplatzchronometer mit 19 Linien (42,85 mm) in antimagnetischen Silbergehäusen, Chronographen mit Schleppzeiger, etwas größere Bordchronometer mit 24 Linien (54 mm) und wärmeisoliertem Gehäuse, Thermostat und Beleuchtung sowie Stundenwinkeluhren (Siderometer), etc. Alle diese sehr technischen Stücke wurden sowohl an die französische Luftwaffe als auch an die junge Fluggesellschaft Air France geliefert.
Vom Beginn der 1950er Jahre an wurden immer mehr Zeitmessinstrumente für Flugzeug- Instrumententafeln ausgeliefert. Sie sollten 30 Jahre lang eine der anerkannten Spezialitäten von Breguet sein. Die am weitesten verbreiteten Modelle waren die Chronographen Type 11, 11/1 und 12, die in ein Dutzend Länder verkauft wurden und in zahlreichen Flugzeugtypen zu finden waren, insbesondere auch in der unvergesslichen Überschallmaschine Concorde.
Bereits in den 1930er Jahren stellte Breguet immer mehr Armbanduhren mit Chronographenfunktion her. Die Nachkriegszeit bestätigte diesen Trend. Der Siegeszug des Armbandchronographen hatte begonnen und sollte nicht mehr aufhören.
Für Piloten ist die Zeit an Bord so wertvoll, dass sie aus Sicherheitsgründen für Redundanz sorgen müssen. Deshalb musste neben dem Bordchronographen ein weiterer Zeitmesser des gleichen Typs am Handgelenk des Piloten zu finden sein. Sollte die eine Uhr nicht mehr funktionieren, übernahm die andere ihre Aufgaben.
In der Folge spezialisierte sich Breguet auf solche Instrumente, insbesondere mit dem legendären Type-XX-Chronographen.
Es ist schier unmöglich, in nur wenigen Zeilen die Geschichte eines so symbolträchtigen Zeitmessers wie die des Type XX Chronographen zu beschreiben. Deshalb sollen hier nachfolgend die dafür wichtigsten und prägendsten Modelle, die in den letzten 70 Jahren im Katalog von Breguet zu finden waren, im Fokus stehen.
Laut den Archiven von Breguet begann alles in den frühen 1950er Jahren. Die bereits auf Spezialprodukte für die Luftfahrt spezialisierte Uhrenmanufaktur erfuhr, dass die französische Luftwaffe ihre Piloten mit einer Chronographen-Armbanduhr ausstatten wollte, die folgende Anforderungen erfüllen sollte: schwarzes Zifferblatt mit Leuchtziffern, Leuchtzeiger, hochwertiges Uhrwerk, das Druckschwankungen und Beschleunigungen standhält, Drehlünette und natürlich die «Flyback»-Funktion. Das Luftministerium gab dem zukünftigen Produkt den Namen «Type XX».
Mehrere Uhrenhersteller bewarben sich und erhielten den Zuschlag, so dass verschiedene Unternehmen Type-XX-Chronographen herstellten. Die für öffentliche Aufträge ausgewählten Marken konnten dieses Produkt in der Folge auch an Privatkunden verkaufen. Dies führte dazu, dass es sowohl militärische als auch zivile Type-XXVersionen gab.
Für Breguet verlief das Projekt folgendermaßen: Die 1952 eingereichten Prototypen wurden 1953 vom französischen «Service Technique Aéronautique» (STA) anerkannt. 1954 gaben die französischen Luftstreitkräfte 1100 «Type 20 militaires» in Auftrag, die zwischen 1955 und 1959 ausgeliefert wurden. Sie waren mit einem 30-Minuten-Zähler ausgestattet, das Zifferblatt war unsigniert und auf dem Gehäuseboden wurde der offizielle Vermerk BREGUET – TYPE 20 – 5101/54 eingraviert.
Ein weiterer wichtiger Kunde war das «Centre d’Essais en Vol» (CEV), das die Elite der französischen Testpiloten vereinte. Es bestellte 80 Exemplare, die 1956 und 1957 geliefert wurden. Auf ihrem Gehäuseboden waren die Buchstaben CEV und eine individuelle Nummer von 1 bis 80 eingraviert.
1958 bestellte die französische Marine 500 Chronographen für die Piloten und Navigatoren ihrer Luftwaffe, der «Aéronautique Navale». Diese am 13. Januar 1960 vollständig ausgelieferten militärischen Type XX unterschieden sich deutlich von denen der Luftstreitkräfte: Ihr 15-Minuten-Zähler warn größer und das Zifferblatt signiert. Der Boden trug die Gravur BREGUET – MARINE NATIONALE – AERONAUTIQUE NAVALE – N° X / 500.
Der Type XX fand schnell über die militärische Welt hinaus in der zivilen Luftfahrt und bei Liebhabern von Chronographen Beachtung. Obwohl das Valjoux-Uhrwerk mit 14 Linien (32 mm Durchmesser) im Jahr 1963 durch ein modernisiertes Werk mit 13 Linien (29,3 mm Durchmesser) ersetzt wurde und es einige Varianten beim Zifferblatt, den Zeigern oder der Lünette gab, gab es bis 1970 nur wenige ästhetische Änderungen. Von der «zivilen» Version wurden mehr als 2000 Stück verkauft.
1971 kam der Type XX der zweiten Generation auf den Markt, erkennbar an seinem größeren Gehäuse aus poliertem Stahl, den wuchtigen Bandanstößen und der schwarzen Lünette. Er hatte einen 15-Minuten-Zähler und ist mit oder ohne 12-Stunden-Zähler erhältlich. Von dieser Version wurden annähernd 800 Exemplare verkauft, die meisten davon an Zivilisten; aus militärischer Sicht sind nur die 50 Exemplare erwähnt, die an die Königliche Luftwaffe Marokkos geliefert wurden. Außerdem gab es Bestellungen der Firma Aérospatiale (später Airbus Industries) und dem französischen Präsidialamt für offizielle Geschenke.
Die letzten Exemplare wurden 1986 verkauft. Das war das (vorläufige) Ende einer reichen, mehr als dreißigjährigen Geschichte.
Nach zehn Jahren Marktabwesenheit wurde der Type XX 1995 wiederbelebt, als die dritte Generation mit der Referenz 3800 «Aéronavale» (ohne Datum) und die Referenz 3820 «Transatlantique» (mit Datum) erschienen. Diese neuen Type XX übernahmen die traditionellen flugbezogenen Charakteristika: schwarzes Zifferblatt, Drehlünette, «Flyback»-Funktion, ergänzt durch den Komfort eines Automatikwerks. In ästhetischer Hinsicht haben die Gehäuse weiterhin einen kannelierten Mittelteil, sozusagen ein etwas anachronistisches Erbe des «alten» Breguet-Stils.
Der Erfolg war groß, nicht zuletzt dank zahlreichen Varianten; die Edelmetalle und Zifferblattfarben wechselten im Laufe der Jahre.
Ein Modell mit Weckfunktion (Ref. 3860) und eine Type XX für Damen (Ref. 4820) vervollständigten die Familie. 2004 wuchs sie weiter mit der Einführung der Type XXI (Ref. 3810) und 2010 mit der beeindruckenden Type XXII (Ref. 3880), die mit Hochfrequenz- und Siliziumtechnologie ausgestattet war.
Die Type XXI wiederum wurde in zahlreichen Variationen und einigen limitierten Serien produziert, so in den letzten Jahren die Referenzen 3817 und 3815
Breguet und die Luftfahrt
Louis Charles Breguet (1880–1955), der von der Eroberung der Lüfte faszinierte Enkel von Louis-Clément (selbst Enkel von Gründer Abraham-Louis Breguet), wandte sich zu Beginn des 20. Jahrhunderts der aufkommenden Luftfahrt zu. Er baute zunächst Kreiselflugzeuge (Vorläufer des Helikopters), bevor er 1911 die Société anonyme des ateliers d’aviation Louis Breguet gründete. Mehrere seiner Flugzeuge sollten später international erfolgreich sein. Die Familie Breguet hatte sehr gute Beziehungen zur Familie Brown, die 1870 die Uhrenmanufaktur von den Nachkommen des Gründers erworben hatte. Deshalb informierte Louis Charles Breguet diese Familie über den Bedarf der Luftfahrtwelt an Bordchronographen und stattete seine Flugzeuge und Piloten mit Zeitmessern der Uhrenfirma seines Namens aus.
1966 übernahm Marcel Dassault das von Louis Charles Breguet gegründete Unternehmen und fusionierte es 1971 unter dem Namen Avions Marcel Dassault-Breguet Aviation mit seiner eigenen Gesellschaft, die 1990 in Dassault Aviation umbenannt wurde.
Legendäre Kunden
Mit der Bestellung der französischen Luftstreitkräfte und später ihres Flug-Testzentrums in Brétigny-sur-Orge, der Marinefliegerei und zahlreicher ziviler Piloten war es die gesamte Elite der französischen Luftfahrt, die mit der berühmten Type XX am Handgelenk im Cockpit unterwegs war.
Dank Breguets Hausarchiv ist bekannt, dass der Flugzeugkonstrukteur Louis Breguet eine der ersten Type XX der berühmten französischen Testpilotin Jacqueline Aurio geschenkt hatte.
Viele andere Luftfahrtorganisationen erwarben oft Type-XX-Chronographen, etwa die königliche marokkanische Luftwaffe in den 1970er Jahren. Ebenso die «Aérospatiale» (später Airbus Industries), das französische Präsidialamt, die ENAC (Ecole nationale de l’aviation civile), die Gendarmerie Nationale, die Helikopterfirma Héli-Union, das Office Général de l’Air und viele andere.
Die Type XX begeisterte auch die Welt des Sports, was heute weniger bekannt ist. So schenkten Organisatoren von Autorennen, wie die der Rally Monte Carlo, den Siegern einen Type XXChronographen. Berühmte Rennfahrer wie Fernand Masoero, Jack Brabham oder Pierre Alexandre trugen jeweils einen Type XX am Handgelenk. Die Uhr Alexandres befindet sich übrigens heute im Breguet-Museum.
1998 schenkte der französische Fußballverband jedem Gewinner der Weltmeisterschaft einen personalisierten Type XX.
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