Girard-Perregaux stellte anlässlich des 70-jährigen Jubiläums der Vintage 1945 Linie auf der Baselworld 2015 zwei limitierte Modelle dieser Modellreihe vor. Diese sind eine Hommage an das Ursprungsmodell sowie an die Uhrmachertradition der 224 Jahre alten Manufaktur.
Art déco: Ästhetische Innovation trifft auf feinste Handwerkskunst: So wie das Tourbillon mit den drei Goldbrücken ist auch die Kollektion Vintage 1945 tief in der reichen Geschichte von Girard-Perregaux verwurzelt. Die Ursprünge dieser Kollektion liegen im (namensgebenden) Jahr 1945; Damals wurde das Uhrendesign von einer wichtigen Kunstströmung beeinflusst, die ihre Spuren in der Architektur, im Interior Design, in der Mode, der Malerei und der Fotografie hinterlassen hatte: Das Art decó, das auf den fundamentalen Prinzipien von Einfachheit, Geometrie und rhythmischer Struktur beruht.
Der rechte Winkel wurde zu einem poetischen Stilmittel, während dezente Formen nach Perfektion strebten.
Inspiriert von dieser kreativen Explosion entwarf man 1945 bei Girard-Perregaux eine Uhr, in der sich diese Prinzipien wiederfanden: eine sehr einfach Grundform, ein rechteckiges Gehäuse, das von den Bandanstößen verlängert wird, ein symmetrisches Design mit gerundeten Seiten, welche die Krone umfassen. Auch die Auswahl der Materialien – Gold und Stahl – war charakteristisch für das Art déco.
50 Jahre später, 1995, wurde ein Originalmodell dieser Uhr in die Kollektion des Girard-Perregaux Museum aufgenommen. Das war der Anfang der Kollektion mit dem Titel „Vintage 1945“. Keinesfalls eine nostalgische Reproduktion, wurde das neue Modell komplett überarbeitet, um einen modernen Ausdruck zu finden. Ganz auf der Höhe der Zeit wurde das Gehäuse wasserdicht abgedichtet und das empfindliche Uhrglas aus Hesalit durch ein kratzfestes Saphirglas ersetzt. Das ursprünglich sehr einfache Zifferblatt wurde durch ein gewölbtes Zifferblatt ersetzt, dessen Form speziell geformte Zeiger aufnehmen. Dennoch reflektiert der Gesamteindruck die schlichte Schönheit des Originalmodells: Mit rechten Winkeln, betont durch feine Linien, verlängerten Hörnern, einem gewölbten Gehäuse für perfekte Passform an Handgelenk und eine diskret in das Gehäuse integrierte Krone.
Seitdem wurde die Kollektion Vintage 1945 – ebenso wie das Tourbillon mit den drei Goldbrücken – konstant erneuert. Zwei Geschichten, die sich übrigens bald überschnitten haben…
Wie das Original von 1945 wurde die Neuauflage der modernen Kollektion mit einem mechanischen Handaufzugswerk, dem Kaliber GP 101, ausgestattet. Es gab verschiedene Materialkombinationen aus Rosé- oder Gelbgold und Edelstahl, zudem eine große Auswahl an Zifferblättern. Ab 1996 wurde das Kaliber GP 101 durch ein Automatikwerk der Kaliberserie GP 3000 ersetzt. Außerdem erlaubte das Modell viele Varianten. Daher wurde die Vintage 1945 mit zahlreichen Funktionen ausgestattet, die bis heute erhältlich sind. Im gleichen Jahr stellte man ein Damenmodell sowie ein Metallband vor.
1997 wurde dem weltweiten Erfolg durch eine zusätzliche Erweiterung Rechnung getragen – einen Automatikchronographen. Die geringe Größe des Kalibers GP 30C0 mit Säulenradkonstruktion erlaubte es Girard-Perregaux, zum ersten Mal einen rechteckigen Chronographen anzubieten. Dessen Dimensionen machen ihn für jeden tragbar – sogar für Frauen mit schmalem Handgelenk. Das Modell wurde in zahlreichen Versionen in Gold oder Stahl hergestellt. Darunter auch eine Sonderserie, die der Villa Marguerite gewidmet ist, dem Museum der Marke.
Auf der einen Seite hatte man also ein Gehäuse mit puren und symmetrischen Linien, auf der anderen ein Uhrwerk mit purem und symmetrischem Aufbau. Warum sollte man diese beiden nicht kombinieren? Die Idee entstand in den frühen 2000er Jahren und wurde 2004 umgesetzt: Das Vintage 1945 Tourbillon mit drei Goldbrücken wurde präsentiert und vereinte all das ästhetische und technische Können der Marke. Die Uhr war in jedem Detail von perfekter Schönheit und von so hoher Wiedererkennbarkeit, dass man nicht einmal den Markennamen auf das Zifferblatt schreiben musste. Dies war nicht die einzige Neuerung in der Welt der Haute Horlogerie: Zu den Varianten des Modells gehörten ein Chronograph mit Ewigem Kalender, ein Ewiger Kalender mit Äquationsanzeige und ein Split Second Chronograph mit springender Sekunde.
2006 präsentierte Girard-Perregaux eine Neuheit, die Experten als eine der erstaunlichsten Uhren der vergangenen Jahre bezeichneten: das Vintage 1945 Jackpot Tourbillon. Neben seinen beeindruckenden Dimensionen sowie dem Tourbillon war es vor allem deshalb eine herausragende Kreation, da das Uhrwerk einen Spielautomaten-Mechanismus beinhaltetete – gehalten im Stil des „einarmigen Banditen“, wie ihn Charles Fey 1895 erfunden hatte. Genauso wie bei dessen Maschine konnte ein Hebelarm an der Gehäuseseite bewegt werden, um das Drehen der Walzen zu starten. Wenn diese nach dem Zufallsprinzip angehalten wurden, war bei der Uhr ein feiner Klingelton zu hören. Auf den ersten Blick wirkt diese Kombination überraschend. Tatsächlich aber setzt sie eine lange Tradition fort. Vor allem im 18. und 19. Jahrhundert war es üblich, den Mechanismus einer Uhr auch zur Unterhaltung zu nutzen.
Ein Sohn der Stadt La Chaux-de-Fonds ist Charles-Edouard Jeanneret, besser bekannt als Le Corbusier – einer der Protagonisten moderner Architektur und modernen Designs. 2012 präsentierte Girard-Perregaux zu seinem 125. Geburtstag eine Trilogie aus der Kollektion Vintage 1945, welche die drei Städte seines Wirkens verkörperte: La Chaux-de-Fonds, Paris und Marseille. Vor allem die Materialien verbanden diese Uhren – jede einzelne in einer Auflage von fünf Stück gefertigt- eng mit Le Corbusier: Stahl, graviertes Metall. Perlmutt, Leder und sogar Beton.
All das sind nur einige der Meilensteine aus der Geschichte dieser fabelhaften Uhrenlinie, die nun ihren 70. Geburtstag feiert. Und diese Geschichte dürfte noch lange nicht vorbei sein: Es gibt bereits zahlreiche Projekte, von denen einige sehr überraschend sein dürften.
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