MB&F bringt 2023 zwei neue Versionen der HM9 Sapphire Vision: eine blaue „Maschine“ mit PVD-Beschichtung und Weißgoldrahmen sowie eine grüne „Maschine“ mit PVD-Beschichtung und Gelbgoldrahmen.
Die erstmals 2018 vorgestellte Horological Machine N°9 – auch bekannt als HM9 „Flow“ – war eine Hommage an die herausragenden Automobil- und Luftfahrtdesigns der 1940er- und 1950er-Jahre. Das Ergebnis war ein völlig neuartiges Gehäuse im Stil der fließenden, aerodynamischen Linien aus dieser Ära.
Trotz des eindrucksvollen äußeren Erscheinungsbilds beschrieb Maximilian Büsser, Gründer von MB&F, die Maschine der HM9 als „das schönste Uhrwerk, das wir bisher entwickelt haben“. Hätte es also für die Maschine der HM9 eine Alternative zu der transparenten Hülle aus Saphirglas geben können? So entstanden die „Sapphire Vision“-Editionen der HM9 – aka HM9-SV.
Die HM N°9 Sapphire Vision und ihre dreiteilige Hülle aus Saphirglas
Die geschwungene, blasenförmige und dreiteilige Hülle aus Saphirglas und Edelmetall wurde präzise zusammengesetzt und mit der manufaktureigenen Kombination aus einer patentierten, dreidimensionalen Dichtung und einem Verfahren mit Hightech-Vergussmasse versiegelt.
Zwei vollständig unabhängige, freischwingende Unruhen treiben ein Differential an, das zwei Herzschläge zu einem einheitlichen Zeitstrom verschmilzt. Höchst präzise konische Zahnräder übersetzen die Energie der Maschine und den Informationsstrom in einem 90-Grad-Winkel effizient in die Zeitanzeige auf dem Saphirzifferblatt, das über eine Super-LumiNova-Beschichtung verfügt.
Warum die HM N°9 Sapphire Vision auch von der Rückseite reizvoll ist
Auf der Rückseite befinden sich koaxial unter jeder Unruh Propeller: Doppelturbinen, die völlig frei als rein optischer Blickfang drehen, damit sich jemand auf eine neue Erkundungsreise begeben kann. Nachdem die ersten HM9-Flow-Editionen „Air“ und „Road“ Land und Himmel eroberten, führt uns die HM9-SV in die Tiefen des Ozeans – das letzte Reich auf Erden, das sich noch eine Fülle verborgener Geheimnisse bewahrt hat. Vor Ihnen liegt ein Forschungsschiff aus Atlantis, das von einer abweichenden Technologie angetrieben wird, die unseren Augen sowohl vertraut als auch fremd erscheint.
Feine Details unterscheiden die HM N°9 Sapphire Vision von den vorherigen Versionen
Rein äußerlich gleichen die Linien der HM9-SV der Vorlage ihrer der Straße und Luft zugedachten Vorgänger. Die Gesetze der fließenden Dynamik dominieren auch dieses Design, doch die Wasserverbundenheit der HM9-SV erlaubt eine Abmilderung der scharfen, nach innen gerichteten Kanten und parabolischen Kurven der Flow-Vorgängerversionen.
Technisch gesehen waren die überarbeiteten Abmessungen erforderlich, um den andersartigen Materialeigenschaften des Saphirglases Genüge zu tun. Obwohl Saphir überaus hart ist, kann es unter einem Druck brechen, der wiederum kaum zu einer Verformung von Metall führen würde. Die weicheren Linien der HM9-SV minimieren die Stellen, die möglicherweise mechanisch anfällig sein könnten – und sie verstärken gleichzeitig die Meeresbewohner-Ästhetik.
Bricht mit Konventionen der Uhrwerkskonstruktion: die HM N°9 Sapphire Vision
Die Maschine der HM9 folgt dem Weg, den bereits die Maschinen der Horological Machines N°4 und N°6 einschlugen. Ein Weg, der mit den Konventionen der Uhrwerkskonstruktion bricht. Die dreidimensionale Montage der Räder, Zahnräder, Platten und Brücken nimmt unerwartete Formen an, um sich in die dynamische äußere Hülle einzufügen. So verschmelzen das mechanische Innenleben und das Endoskelett in einem gläsernen Körper zu einer bestechenden Einheit.
Die klassische Schwingfrequenz von 2,5 Hz (18 000 Halbschwingungen pro Stunde) mag in einem modernen Zeitmesser seltsam anachronistisch anmuten. Doch die mit der geringeren Schwungfrequenz einhergehende Stoßempfindlichkeit wird dadurch ausgeglichen, dass es anstelle von einer hier zwei Unruhen gibt. Aus statistischer Sicht bieten zwei identisch kalibrierte Systeme einen besseren gemittelten Messwert als nur ein einzelnes System, das aus mehreren Gründen zu anomalen Ergebnissen führen kann.
Die HM N°9 Sapphire Vision mit neuem stoßdämpfendem System
Für eine zusätzliche Verringerung der Stoßempfindlichkeit besitzen die HM9-SV-Editionen ein neues stoßdämpfendes System: Schraubenfedern zwischen Uhrwerk und Gehäuse. Die lasergefertigten Schrauben bilden eine solide Röhre aus poliertem Edelstahl, die eine exzellente Federkraft und begrenzte seitliche Verschiebung bietet.
Dem Planetendifferential kommt die Aufgabe zu, die von den zwei Unruhen der HM9-Maschine ausgehende Zeitmessung zu mitteln. Als Getriebe des Uhrwerks sorgt es für die letztliche Zeitanzeige auf dem senkrecht stehenden Zifferblatt. Die komplexe mechanische Berechnung war teilweise bereits im Original-Modell HM9 Flow zu sehen, mit Saphirglaskuppeln über jeder Unruh und einem Vergrößerungsglas über dem Planetendifferential, das die Bedeutung seiner Zeitmessaufgabe optisch zusätzlich betonte. Bei der HM9-SV möchte jeder Aspekt der Maschine entdeckt werden. Das Auge kann dem Zusammenspiel der Bauteile vom Federhaus bis zur Unruh und vom Differential bis zum Zifferblatt folgen.
Zum Abdichten der äußeren Bauteile aus Saphirglas für ein wasserdichtes Gehäuse mussten neue Lösungen erschaffen werden. Ein patentierter, dreidimensionaler Dichtungsgummi fand bereits im Originalmodell der HM9 Flow Verwendung, um die Wasserfestigkeit beim Verschließen des dreiteiligen Gehäuses sicherzustellen. Die 3D-Dichtung gibt es auch noch in der HM9-SV, doch sind die Saphirgläser mit dem Metallrahmen durch eine Hightech-Vergussmasse verbunden, die in einem manufaktureigenen Verfahren mit Vakuum und hoher Temperatur zum Einsatz kommt. Das Ergebnis ist eine Dichtung, die einem Wasserdruck von 3 ATM (30 m) standhält, trotz praktisch unsichtbarer Nahtstellen zwischen den Saphirbauteilen und dem minimalistischen Rahmen aus 18 Karat Gold.
Die HM9 Sapphire Vision erschien ursprünglich in vier Ausführungen mit einer limitierten Auflage von jeweils fünf Exemplaren: Zwei Editionen mit Rahmen aus 18 Karat Rotgold in der Kombination mit einer schwarzen Maschine mit NAC-Beschichtung oder einer blauen Maschine mit PVD-Beschichtung; sowie zwei Editionen mit einem Rahmen aus 18 Karat Weißgold mit einer violetten Maschine mit PVD-Beschichtung oder einer rotvergoldeten Maschine.
Die 2023 neu aufgelegten Editionen erweitern die Reihe der HM9 Sapphire Vision:
- eine blaue Maschine mit PVD-Beschichtung und Weißgoldrahmen sowie
- eine grüne Maschine mit PVD-Beschichtung und Gelbgoldrahmen.
Beide sind in einer limitierten Auflage von je fünf Exemplaren erhältlich. Die Preise der neuen HM9-Sapphire Vision-Editionen liegen bei CHF 420.000 (USD 490.000 / EUR 440.000) ab Werk zuzüglich länderspezifischer Steuern – die ersten Auslieferungen haben bereits begonnen.
Weiterführende Informationen auf der Webseite von MB&F