Smartwatch: hat die klassische Armbanduhr ausgedient? Werden sich Smarte Armbänder (SmartWatches, Wearables) sich durchsetzen? Ein Kommentar von Otmar Weber
Dass Digital die Welt verändert hat und weiter verändern wird, ist hinreichend bekannt. Das Stichwort Digital erzeugt Euphorie, Hoffnung, Sorgen oder auch Angst. Gilt das auch für die Zukunft der Uhr am Handgelenk? Provokativ gesprochen verändert die SmartWatch natürlich die gesamte Uhrenwelt. Historisch gesehen vielleicht vergleichbar mit dem Wechsel von der Taschenuhr zu Armbanduhr.
Doch was geht eigentlich wirklich vor? Der Nutzen der Armbanduhr, entweder als Anzeige der simplen Uhrzeit oder als Schmuckgegenstand für den Träger, hat ausgedient und wird ersetzt durch eine Fülle unterschiedlicher neuer nutzorientierter Anwendungen, deren Vielfältigkeit heute nur als Spitze des Eisbergs zu erkennen ist. Was wirklich geschieht ist ein Paradigmenwechsel: der Nutzen der Armbanduhr zur simplen Anzeige der Uhrzeit hat ausgedient. Er wird zukünftig erweitert durch eine Fülle unterschiedlichster, vor allem jedoch nutzerorientierter Anwendungen, deren Vielfältigkeit heute nur als Spitze des Eisberges zu erkennen ist.
Mit der Ankündigung der Apple Watch in 2014 ist der breiten Öffentlichkeit ansatzweise vorgestellt worden, welche Möglichkeiten sich funktionell am Armgelenk Handgelenk lösen lassen. Doch die Revolution begann bereits im Jahr 2007 mit der Gründung des Unternehmens Fitbit.
Mit einem Jahresumsatz von 1,85 Milliarden in Dollar in 2015 hat das Unternehmen mit seinen Produkten, die überwiegend am Handgelenk getragen werden, völlig neue Nutzwerte geschaffen. Zitat aus der deutschen Website: “ die Gründer stellten 2007 fest, dass Sensoren und Drahtlostechnologie ein Stadium erreicht haben, an dem sie einen wertvollen Beitrag zu Gesundheit und Fitness leisten können.”
Die Mission des Unternehmens macht die digitale Veränderung noch deutlicher: “Wir wollen Dir Motivation & Inspiration für ein gesünderes und, aktiveres Leben geben. Unsere Produkte und Erfahrungen lassen sich mühelos in deinen Alltag integrieren, damit Du deine individuellen Gesundheits- und Fitnessziele erreichen kannst”
Deutlicher ist der Paradigmenwechsel für etwas am Armgelenk nicht zu formulieren. Doch Gesundheit und Fitness sind längst nicht die einzigen neuen Möglichkeiten, die eine Smartwatch bieten kann.
Wie wäre es beispielsweise mit einer SmartWatch für Kinder, die es den Kids ermöglicht, auch Outdoor-Fun und Spass zu haben und es Eltern zugleich ermöglicht zu wissen, wo sich ihr Kind gerade aufhält? Oder mit der Kinder lernen können sich gesund zu ernähren?
Der erfolgreiche englische Startup Vinaya geht noch einen Schritt weiter. ““Unser neues Armband Center erfasst Daten von vielen unterschiedlichen Aspekten deines Lebens. Nicht nur biometrische Daten aber auch Informationen, was Du tust, z.B. wieviel Emails Du erhalten hast, wie viel Zeit Du in Social Media verwendest,, wie viele Meetings Du am Tag hattest oder wie das Wetter in Deiner Umgebung wird.”
“Mit der Benutzung von Zenta entwickelt unsere künstliche Intelligenz Software mit Hilfe unserer besonderen Sensoren am Armband ein Profil, womit von dir du dich beschäftigst, insbesondere wie du emotional reagierst. Unser Ziel: Wir wollen dir helfen Stress abzubauen und dir mehr “Happyness” ermöglichen.”
Die Verknüpfung und Anwendung von drahtloser Technologie, neuartigen Sensoren am Körper, künstlicher Intelligenz (AI Artificial Intelligence), automatischem Lernen (machine learning) in der Cloud im Zusammenspiel mit einemr App auf dem Smartphone, eröffnen völlig neue, bisher nicht bekannte Aspekte, Erlebnisse, Nutzen für Anwendungen und auch Business Chancen.
Hat die klassische Armbanduhr ausgedient? Sicher für die all diejenigen, die in der neuen Technik einen Vorteil erkennen.
Wie erschwinglich sind digitale Armbänder? Die Preise beginnen bei $ 22 wie für das neue Xiaomi Mi Band 2 – hier im Bild rechts – (link zur Website) und geht bis über $ 9000 für eine goldene Apple Watch.
Werden Billiguhren aussterben? Wahrscheinlich nicht, weil sie zukünftig eben auch Smart werden.
Werden Luxusuhren aussterben? Wahrscheinlich auch nicht, solange Menschen die Uhr als Schmuck- und Imageträger schätzen.
Können Smarte Armbänder/SmartWatches sich durchsetzen und eine breite Nutzung erfahren? Mit Sicherheit. So wie heute fast jedermann einen Computer oder Handy nutzt. Wie bereits erwähnt: wir sehen derzeit nur die Spitze des Eisberges möglicher Anwendungen. Wie eingangs erwähnt, abhängig von Euphorie, Hoffnung, Sorgen oder Angst.
Fazit: wie bei vielen Dingen des Lebens, wird auch hier die Affinität entweder zu High-Tech Wearables einerseits, oder zu traditionell handwerklich hergestellten Produkten und deren Wertschätzung als Statussymbol und Schmuckstück eine wesentliche Rolle spielen.
Über den Autor: Otmar Weber ist Insider der High-Tech-Branche im (Un-)Ruhestand. 1974 startete er die deutsche Ausgabe der “Computerwoche”, um später mit dem Verlag Markt & Technik einen der erfolgreichsten Verlage für Computerzeitschriften zu gründen. Er lebte viele Jahre in Kalifornien und veröffentlichte von dort Newsletter mit Informationen über High-Tech-Unternehmen und Empfehlungen für Investition in deren Aktien. (Fotos: Hersteller)
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