Mit der 1815 Rattrapante Platin folgt nun nach der 1815 Rattrapante Honeygold von 2020 ein weiteres Schleppzeiger-Modell mit einer der anspruchsvollsten uhrmacherischen Komplikationen ausgestattet ist: dem Chronograph-Rattrapante.
Auch das neue Modell konzentriert sich ganz auf die namensgebende Komplikation und ist ebenfalls mit dem Lange-Manufakturkaliber L101.2 ausgestattet. Dieses bildet nicht nur die Grundlage für ein völlig eigenständiges Zifferblattdesign – es steht wortwörtlich für den eigenen Antrieb, der es der sächsischen Manufaktur ermöglicht, ihren eigenen Weg zu gehen.
Mit der 1815 Rattrapante demonstrieren die Uhrmacher von A. Lange & Söhne erneut ihre Expertise auf dem Gebiet der Kurzzeitmessung:
Der komplexe Mechanismus erweitert die Funktionalität eines klassischen Chronographen um die Messung beliebig vieler Zwischenzeiten innerhalb einer Minute.
Dazu besitzt die Uhr zwei übereinanderliegende Stoppzeiger – den Chrono-Zentrumzeiger und den Rattrapante-Zentrumzeiger. Beide starten gemeinsam durch Betätigung des Drückers bei 02:00 Uhr.
Der Rattrapante-Zentrumzeiger kann nun unabhängig vom Chrono-Zentrumzeiger angehalten und anschließend wieder mit diesem synchronisiert werden. Dieser Vorgang, der sich zum Beispiel zur Messung von Rundenzeiten oder bei Wettkämpfen eignet, lässt sich beliebig oft wiederholen.
Die 1815 Rattrapante 2022 ist mit einem Platingehäuse ausgestattet.
Das helle argentéfarbene Zifferblatt und die dunklen gebläuten Zeiger stehen in Kontrast zueinander und sorgen für perfekte Ablesbarkeit. Zu den traditionellen Gestaltungsmerkmalen der Uhr zählen die umlaufende Eisenbahn-Minuterie und die markanten arabischen Ziffern. Unverkennbar im typischen Stil, der bereits die historischen Lange-Taschenuhren auszeichnete und der noch heute die nach dem Geburtsjahr Ferdinand Adolph Langes benannte Uhrenfamilie prägt.
Das Lange-Manufakturkaliber L101.2 ermöglichte den Uhrmachern, die Position der Hilfszifferblätter frei zu bestimmen.
Statt der üblichen Position bei 03:00 und 09:00 Uhr sind der 30-Minuten-Zähler und die kleine Sekunde bei 12:00 respektive 06:00 Uhr auf einer senkrechten Mittelachse platziert.
Diese symmetrische Gestaltung verleiht der 1815 Rattrapante eine harmonische und ausdrucksstarke Anmutung. Anhand der umlaufenden Tachometerskala lassen sich zudem Durchschnittsgeschwindigkeiten ermitteln.
Auch die Platinverson der 1815 Rattrapante wird durch das Manufaktur-Uhrwerk L101.2 angetrieben. Der gesamte Chrono-Rattrapante-Mechanismus ist so angeordnet, dass er durch den Saphirglasboden sichtbar ist. So lassen sich die komplexen Schaltvorgänge im Detail verfolgen.
Die Steuerung von Zeit- und Zwischenzeitmessung erfolgt dabei klassisch und präzise über zwei Kolonnenräder. Das Federhaus stellt nach Vollaufzug eine Gangreserve von 58 Stunden bereit. Die freischwingende Lange-Unruhspirale garantiert in Verbindung mit der ebenfalls aus eigener Fertigung stammenden Schraubenunruh bei einer Frequenz von 21.600 Halbschwingungen pro Stunde (3 Hertz) exzellente Gangwerte.
Es ist bereits das siebte von Lange entwickelte und gefertigte Kaliber mit dieser Komplikation. Mit einer speziellen Finissierung fand das Uhrwerk bereits in der 1815 Rattrapante HONEYGOLD „Homage to F. A. Lange“ Verwendung. Mit dieser auf 100 Exemplare limitierten Edition in der Lange-exklusiven Honiggold-Legierung würdigte die Manufaktur 2020 das 175- jährige Jubiläum der sächsischen Feinuhrmacherei.
Die Finissierung: Handschrift der alten Meister
Die Finissierung des zweifach von Hand montierten Kalibers steht ganz in der Tradition von Ferdinand Adolph Lange, der seinen Uhrwerken neben markanten konstruktiven Elementen stets auch eine unverwechselbare Ästhetik verlieh.
Angelehnt an die höchste Qualitätsstufe seiner Taschenuhren – der 1A-Qualität –, finden sich auch im Kaliber L101.2 Brücken und Kloben aus naturbelassenem Neusilber, eine Schraubenunruh, verschraubte Goldchatons zur Fixierung der Lagersteine und ein handgravierter Unruhkloben. Mit dem uhrmacherischen Können von heute verbinden sich diese traditionellen Elemente zu einem feinmechanischen Gesamtkunstwerk.
Die beweglichen Teile des Rattrapante-Chronographen, wie Hebel, Federn und Rasten, sind auf der Oberseite mit einem Strichschliff dekoriert, während die umlaufenden Fasen angliert sind. Eine besondere Herausforderung stellt dabei für die Finisseure die Fasenpolitur von spitzwinkligen Innenecken dar. Nur einem erfahrenen Kunsthandwerker gelingt es, die Ecken in Handarbeit wirklich spitz und rundungsfrei auszupolieren.
Die 1815 Rattrapante Platin: Eine Klasse für sich
Die Konzeption und Fertigung von erstklassigen Chronographen, insbesondere von Schleppzeiger-Chronographen, zählt zu den größten Herausforderungen der Feinuhrmacherei. Um die Präzision und Zuverlässigkeit des komplexen Mechanismus zu gewährleisten, braucht es ein hohes Maß an Können, Erfahrung und Geduld. Die neue 1815 Rattrapante rückt nun eine klassische Interpretation des Schleppzeigermechanismus als singuläre Komplikation in den Fokus. Sie hat ihren Auftritt in einem Platingehäuse, das über einen Durchmesser von 41,2 Millimetern verfügt.
Die technischen Features der 1815 Rattrapante Platin (Ref. 425.025)
- Gehäuse: 950er-Platin, Durchmesser 41,2 Millimeter; Höhe 12,6 Millimeter
- Glas und Sichtboden: Saphirglas (Mohshärte 9)
- Zifferblatt: Massiv Silber, Argenté
- Zeiger: Stunde, Minute und kleine Sekunde: Stahl, gebläut; 30-Minuten-Zähler: Stahl, gebläut; Chronographen-Zentrumzeiger: Stahl, rhodiniert; Rattrapante-Zentrumzeiger: Stahl, gebläut
- Uhrwerk: Lange-Manufakturkaliber L101.2 aus 365 Teilen, Handaufzug, nach höchsten Lange-Qualitätskriterien hergestellt und von Hand dekoriert und montiert; in fünf Lagen feinreguliert; Platinen aus naturbelassenem Neusilber; Unruhkloben und Chronographen- Brücke von Hand graviert, 36 Steine, 4 verschraubte Goldchatons, Ankerhemmung.
- Schwingsystem: Stoßgesicherte Schraubenunruh; Unruhspirale aus eigener Fertigung mit einer Unruhfrequenz von 21.600 Halbschwingungen pro Stunde; Feineinstellung des Abfalls mit seitlicher Stellschraube und Schwanenhalsfeder.
- Gangreserve: Nach Vollaufzug 58 Stunden
- Funktionen: Zeitanzeige mit Stunde und Minute sowie kleiner Sekunde mit Sekundenstopp; Rattrapante-Chronograph mit 30-Minuten- Zähler, Tachometerskala
- Bedienelemente: Krone zum Aufziehen der Uhr und Einstellen der Uhrzeit; zwei Chronographen-Drücker, ein Drücker zur Bedienung des Rattrapante-Mechanismus
- Armband: Handgenähtes Alligator-Lederband, schwarz mit Dornschließe aus 950er-Platin
Limitierung: Boutique-exklusive Edition von 200 Exemplaren mit Limitierungsgravur
Unverbindliche Preisempfehlung: auf Anfrage (Die 2020 lancierte Honeygold-Version lag bei € 126.700 – die Platinversion dürfte preislich darüber liegen und sich gegen 150.000 bewegen)