Mit der Traditionnelle Twin Beat Ewiger Kalender stellte Vacheron Constantin auf dem SIHH 2019 einen Zeitmesser vor, der sich den Bedürfnissen des Trägers anpasst und der die zukünftige mechanischen Uhrenherstellung beeinflussen dürfte.
Wird die Traditionnelle Twin Beat Ewiger Kalender getragen, schlägt sie mit einer hohen Frequenz. Sie zeigt Stunden, Minuten, Datum, Monat, Schaltjahr und Gangreserve auf dem Zifferblatt an. Wird die Uhr nicht getragen, kann die Schlagzahl des von Vacheron Constantin selbst entwickelten Kalibers 3610 in einen „Standby-Modus“ verlangsamt werden, was zu einer verlängerten Gangreserve von mindestens 65 Tagen unter Beibehaltung einer exakten Zeitmessung führt.
Früher war es eine der grundlegenden Annahmen der mechanischen Uhrenherstellung, daß die Energieabgabe des Federhauses über eine feste Zeitspanne erfolgt und sich nur sehr gering von der angegebenen Gangreserve unterscheidet. Die Spiralfeder der Traditionnelle Twin Beat Ewiger Kalender wird zur Quelle variabler Energiestärken, was in der hochwertigen mechanischen Uhrenfertigung ein neues Maß an Vielseitigkeit darstellt.
Die Traditionnelle Twin Beat Ewiger Kalender ist die erste Uhr, die mit zwei Unruhen bestückt ist die mit einer jeweils anderen Frequenz schwingen
Aus der Erfahrung von 264 Jahren uhrmacherischer Kompetenz schöpfend, ist Vacheron Constantin nun ein innovativer Coup geglückt indem es die Traditionnelle Twin Beat Ewiger Kalender mit zwei Unruhen bestückt hat, die mit einer jeweils anderen Frequenz schwingen, die die Maison zuvor noch nie verwendet hat.
Mittels eines Drückers bei 8 Uhr kann der Träger die Frequenz einfach, je nach Intensität der Aktivität, umstellen. Wird die Uhr am Handgelenk getragen, hat der Benutzer am meisten davon, die Uhr im Aktiv-Modus zu belassen, der von einer 5Hz (36.000 A/h) Unruh und 4 Tage Gangreserve unterstützt wird.
Wird die Uhr abgenommen und für einige Zeit nicht getragen, kann sie in den Standby-Modus geschaltet werden, der von einer zweiten Unruh mit drastisch reduzierter Frequenz von 1,2 Hz (8.640 A/h) ausgeführt wird. Damit kann die maximale Gangreserve auf mindestens 65 Tage verlängert werden. Die Traditionnelle Twin Beat Ewiger Kalender kann zu jedem beliebigen Zeitpunkt vom Standby-Modus in den Aktiv-Modus zurückgeschaltet und getragen werden, wobei alle Kalenderanzeigen perfekt auf dem neuesten Stand sind.
Über den Ewigen Kalender
Daß der Ewige Kalender gemeinhin als die praktischste aller hochwertigen Komplikationen gilt, dürfte Uhrenliebhabern und -Kennern bekannt sein. Als komplexer Mechanismus, der trotz variabler Monate und Schaltjahre alle Datumsinformationen korrekt darstellen kann, hat der Ewige Kalender auch im Alltag seinen Stellenwert und ist von praktischem Nutzen. Doch bisher waren dem Nutzen des Ewigen Kalenders durch die konventionelle Spiralfedertechnik Grenzen gesetzt, sodass es in den meisten Fällen erforderlich war, den Ewigen Kalender nach einer Tragepause neu einzustellen. Dieses Problem hat Vacheron Constantin nun gelöst:
Wird die Traditionnelle Twin Beat Ewiger Kalender mit Handaufzug auf einem Tisch abgelegt, so zeigt sie jetzt auch zwei Monate später noch immer das richtige Datum und den richtigen Monat an.
Die Vacheron Constantin Traditionnelle Twin Beat Ewiger Kalender gibt damit dem „ewig“ im Namen eine neue Bedeutung und zeigt einen neuen Weg „zeitloser“ Innovation. Denn die Traditionnelle Twin Beat Ewiger Kalender ist mit einem zum Patent angemeldeten mechanischen System versehen, das einen sofortigen Wechsel vom Aktiv- Modus (5 Hz, 36.000 A/h) zum Standby-Modus (1,2 Hz, 8.640 A/h) ermöglicht, ohne dabei die Zeiterfassung durch die Unruh zu unterbrechen.
Das System ist inspiriert von dem saisonalen Zeitsystem der japanischen Edo-Periode (1603- 1868), das Tag und Nacht in sechs Segmente unterteilte, deren Länge von Tag zu Nacht und von Saison zu Saison variierte.
Die Uhren aus dieser Zeit waren durch eine einzelne oder doppelte Unruh mit Waaghemmung gekennzeichnet, welche eine automatische Änderung der Betriebsgeschwindigkeit ermöglichte. Eine vergleichbare japanische Laternenuhr aus dem frühen 18. Jahrhundert, die dem Schweizer Musée International d’Horlogerie gehört, ist am Stand von Vacheron Constantin auf der SIHH 2019 ausgestellt.
Entscheidend für den Betrieb des Twin Beat®-Systems ist der Modus-Regler, der nach dem Alles-oder-Nichts-Prinzip arbeitet und nur jeweils eine der beiden Unruhen schwingen lässt.
Diese Alles-oder-Nichts-Konstruktion sorgt dafür, dass das Umschalten von einem zum anderen Modus sofort und ohne Verzögerung erfolgt. Damit ist gewährleistet, dass die Zeitmessung des Kalibers 3610 nie unterbrochen wird, auch nicht für den Bruchteil einer Sekunde. So bleibt die Zeitanzeige so genau wie technisch nur möglich.
Sowohl die Aktiv- (5 Hz, 36.000 A/h) als auch die Standby-Unruh (1,2 Hz, 8.640 A/h) beziehen ihre Antriebsenergie von demselben Spiralfederhaus, was die effizienteste und einzige Möglichkeit ist, um eine gemeinsame Gangreserveanzeige zu bewerkstelligen. Diese hohe Effizienz ist entscheidend, damit die Traditionnelle Twin Beat Ewiger Kalender und insbesondere das Twin Beat®-System zuverlässig funktionieren.
Die Optimierung des Energieverbrauchs der Traditionnelle Twin Beat Ewiger Kalender zeigt sich andererseits in dem Standby-Modus mit 1,2 Hz (8.640 A/h), der in den langen Stillstandsphasen einsetzt, wenn die Uhr flach abgelegt wird und eine hochfrequente Unruh der Spiralfeder ohne praktischen Nutzen Energie abziehen würde.
Das neue “Ewige” im Ewigen Kalender
Um das vom Träger der Uhr einstellbare Twin Beat®-System für eine maximale Gangreserve nutzen zu können, musste der Mechanismus des Ewigen Kalenders dahingehend überarbeitet werden, dass dieser so wenig Energie wie möglich verbraucht. Springende Anzeigen sind bekannt für ihren unerwünschten Einfluss auf die Unruh eines Uhrwerks. Der Energiebedarf für das springende Vorrücken der Anzeige greift in die Energiereserve ein, die für die Unruh zur Verfügung steht, und in vielen Fällen flacht die Schwingungsamplitude der Unruh in der Folge ab, was die Chronometrie des gesamten Uhrwerks beeinträchtigt. Dieser Effekt kann bei einer Uhr mit mehreren springenden Anzeigen, wie beispielsweise einer Uhr mit Ewigem Kalender, besonders stark sein.
Die Traditionnelle Twin Beat Ewiger Kalender ist mit springenden Anzeigen für Datum, Monat und Schaltjahr ausgestattet.
Nicht zuletzt deshalb wurde der Steuermechanismus (Patent angemeldet) für diese Anzeigen komplett neugestaltet, wobei ein Feder-Verbundsystem mit zwei Gängen zum Einsatz kommt, das ein viermal geringeres Drehmoment benötigt als herkömmliche springende Anzeigen. Mit dieser Verbesserung ist der Einfluss auf die Amplitude der aktiven Unruh vernachlässigbar gering, selbst um Mitternacht an Silvester, wenn alle drei Anzeigen gleichzeitig mit einem Sprung vorrücken.
Mit der Traditionnelle Twin Beat Ewiger Kalender hat Vacheron Constantin den Bereich konventioneller Schwingungsfrequenzen verlassen.
Um den herausragenden Ewigen Kalender und das innovative Twin Beat®-System – zu realisieren, mußte eine Reihe weiterer mechanischer Probleme gelöst werden. Vacheron Constantin hat mit der Traditionnelle Twin Beat Ewiger Kalender erstmals den Bereich konventioneller Schwingungsfrequenzen verlassen und neue Forschungs- und Entwicklungsbereiche eingerichtet, die sich mit den Grundprinzipien der Regelung der mechanischen Zeitmessung befassen.
Im Kontext mit diesen Entwicklungen entstand eine neue Spiralfeder, die speziell auf die Erfordernisse der hochempfindlichen Standby-Unruh (1,2 Hz, 8.640 A/h) abgestimmt ist und deren Querschnittsabmessung von 0,0774 mm x 0,0159 mm den feinsten menschlichen Haaren gleicht. Die Spiralfeder der Standby-Unruh ist im Querschnitt fast viermal kleiner und exponentiell empfindlicher als die Spiralfeder der Aktiv-Unruh (5 Hz, 36.000 A/h).
Obwohl die Stunden- und Minutenanzeigen der Traditionnelle Twin Beat Ewiger Kalender unkompliziert zu sein scheinen, sind sie keineswegs schlicht oder konventionell. Da das Kaliber 3610 über zwei Unruhen verfügt von denen nur eine auf einmal schwingen darf, müssen die Stunden- und Minutenzeiger für eine Zeitmessung variable Informationen aus zwei Getrieben beziehen. Dies wird durch ein Getriebedifferential erreicht, durch das die Zeiger mehr als eine Eingangsquelle von Zeitdaten auslesen können.
Ein zweites Differential ist auf dem Federhaus montiert, um die Hauptspiralfeder aufzuziehen und zugleich ihr Drehmoment zu verringern, wenn die Standby-Unruh angesteuert wird (diese ist mit einer empfindlichen Spiralfeder ausgestattet, die speziell für die langsame Unruh entwickelt wurde). Zwei Differentiale übersetzen am Ende die Gangreserve in das Hilfszifferblatt, das die verbleibende Energie der Hauptspiralfeder anzeigt. Dennoch ist das Kaliber 3610 mit seinen 480 Einzelteilen erstaunlicher Weise nur 6 mm hoch und hat einen Durchmesser von lediglich 32 mm, was an sich bereits eine beeindruckende Leistung der Miniaturtechnik ist. Mit der Traditionnelle Twin Beat Ewiger Kalender baut Vacheron Constantin sein umfangreiches Savoir-faire im Bereich kompakter Uhrwerkskonstruktion weiter aus.
Moderne Designinterpretation: historisches Savoir-faire in zeitlose Innovation übertragen
Trotz eines Stammbaums klassischen Gehäusedesigns aus Platin und des Prestiges erstklassiger Komplikationen zeichnet sich die Traditionnelle Twin Beat Ewiger Kalender durch eine bewusst moderne Interpretation jahrhundertealter Berarbeitungsmethoden aus. So sind die Platinen und Brücken des Uhrwerks mit Genfer Streifendekor verziert und anschließend mit NAC behandelt, einer dunklen Beschichtung, die im Vergleich zu anderen ähnlich aussehenden Beschichtungen eine bessere Beständigkeit und längere Lebensdauer bietet.
Auf dem Zifferblatt wird die Kunst der kreisenden Metallbearbeitung und der mattierenden Oberflächenbehandlung des 18. Jahrhunderts mit einer klaren, radialen Guillochierung und sandgestrahlten Oberflächen fortgeführt.
Um die Verbindung von Tradition und Moderne perfekt zu erreichen, wird das Zifferblatt in einem mehrstufigen Prozess in zwei Hauptsegmente unterteilt.
Das goldene Zifferblattsegment wird per Hand guillochiert und dann in ein äußeres Segment aus Saphirglas eingesetzt. Die goldenen Stundenindizes werden anschließend in das Saphirglas-Segment des Zifferblatts eingesetzt, das mit Laser graviert und Tinte befüllt wird, um ein schlankes, übergangsloses Erscheinungsbild zu erzielen. Das Gleichgewicht klassischer Gehäusegestaltung in Kombination mit zeitgemäßer Zifferblatt- und Uhrwerk-Ästhetik macht die thematische Ausrichtung der Traditionnelle Twin Beat Ewiger Kalender deutlich: so wird historisches Savoir-faire in zeitlose Innovation zu übertragen.
Die technischen Daten der Traditionnelle Twin Beat Ewiger Kalender
Referenznummer 3200T/000P-B578
- Werk: Kaliber 3610 Entwickelt und hergestellt von Vacheron Constantin Mechanisch, Handaufzug 32 mm (14 ¼) Durchmesser, 6 mm Höhe 5 Hz (36.000 A/h), 1,2 Hz (8.640 A/h) 480 Einzelteile 64 Edelsteine
- Aktiv-Modus (Frequenz 5 Hz): ca. 4 Tage Gangreserve
- Standby-Modus (Frequenz 1,2 Hz): ca. 65 Tage Gangreserve
- Mit der Genfer Punze zertifizierter Zeitmesser
- Anzeigen: Stunden, Minuten, verzögerungsfreier Ewiger Kalender, Gangreserve, Frequenz-Modus
- Gehäuse: 950er Platin 42 mm Durchmesser, 12,3 mm Höhe Transparenter Saphirglasboden Wasserdichtigkeit bei 3 Bar geprüft (ca. 30 Meter)
- Zifferblatt: Von Hand guillochiertes, schieferfarbenes Zifferblatt aus Gold (Innenteil) und transparentem Saphirglas, applizierte Stundenindizes sowie Stunden- und Minutenzeiger aus 18-karätigem Weißgold. Gangreserve-, Datums- und Monats- sowie Frequenz- Modus-Anzeige aus schwarz-oxidiertem Gold
- Armband: Graues Leder des Alligator Mississippiensis mit Innenbezug aus Alligatorleder, handgenäht, Satteloptik, große rechteckige Schuppen
- Schließe: Dornschließe aus 950er Platin, poliert, in Form eines halben Malteserkreuzes
Die Traditionnelle Twin Beat Ewiger Kalender ist ausschließlich in den Boutiquen von Vacheron Constantin erhältlich; eine Übersicht über die Boutiquen finden Sie unter diesem Link