Die Legacy Machine Split Escapement Titanium Green ist das jüngste Derivat der Legacy Machine Kollektion von Max Büsser & Friends (MB&F). Sie präsentiert sich mit einem Titangehäuse und einem Zifferblatt mit grüner CVD-Beschichtung mit einem spektakulären Sonnenschliff.
Bereits die erste Legacy Machine zeigte als markantes Gestaltungsmerkmal die aufgehängte Unruh und sorgte damit durch die scharfe Abkehr von der etablierten Uhrmachertradition hohe Aufmerksamkeit. Antriebsstein, Anker und Hemmungsrad werden auf die entgegengesetzte Seite des Motors der Legacy Machine Split Escapement verlagert, was die optische Wirkung der Unruh noch verstärkt – ganz wie ein Zauberer, der alle Spuren der Mechanismen, die hinter seinem neuesten atemberaubenden Trick stecken, sorgfältig verschwinden lässt. Alte Regeln wurden zurechtgebogen, und neue geschrieben.
Die Tatsache, dass die äußerst empfindliche Unruh bei der chronometrischen Präzision eine entscheidende Rolle spielt, hält die meisten Uhrmacher davon ab, sich bei der Fertigung von Hemmungen allzu weit vom konventionellen Aufbau zu entfernen. Dem genialen Uhrmacher Stephen McDonnell, der hinter der preisgekrönten Legacy Machine Perpetual steckt, gelang es jedoch, reelle und subjektiv empfundene Hindernisse zu umgehen und einen mechanischen Regulator in neuer Konfiguration zu schaffen.
Die Legacy Machine Perpetual war 2015 die erste MB&F-Kreation mit „Split Escapement“, auch wenn die Aufmerksamkeit damals zu Recht auf den bahnbrechenden neuen ewigen Kalender gerichtet war. Mit der LM Split Escapement ist nun die Zeit reif für ihre gleichnamige Funktion.
Trotz aller technischen Hürden, die bei der Entwicklung der „Split Escapement“ auftraten, kommt beim „Motor“ der LM Split Escapement auch das Design nicht zu kurz: Es zeigt sich klassisch und schön symmetrisch. Die Brücken umrahmen die darunter angeordneten Bauteile und schmiegen sich harmonisch um die Goldchatons und die versenkten Steine.
Zifferblattseitig ist die Unruhreifbrücke die dritte Iteration eines Bauteils, das bisher in allen Legacy Machines eine zentrale Rolle spielte. Die Brücke der ersten Legacy Machines zeichnete sich durch eine gewisse Industrieästhetik aus und entwickelte sich dann mit der Legacy Machine 101 und der Final Edition der Legacy Machine N°1 hin zu einer abgerundeten Form mit einer keilartigen Basis. Bei der LM SE bildet die Brücke, ähnlich wie bei der Legacy Machine Perpetual, eine natürlich geschwungene Linie, die von einem Ende zum anderen verläuft.
Die besonderen technischen Herausforderungen, die mit dem Split Escapement gemeistert wurden
In der Uhrmacherei bezeichnet die Hemmung jene Baugruppe, die dafür sorgt, dass die mittels Feder gespeicherte Energie gleichmäßig und kontrolliert abgegeben wird. Sie besteht in der Regel aus dem Gangregler, dem Anker und dem Hemmungsrad. Die uhrmacherische Tradition tendiert meist dazu, diese Komponenten möglichst nah zueinander anzuordnen, um äußere Störfaktoren möglichst gering zu halten. In diesem kaum hinterfragten Gebiet der Uhrmacherei geht MB&F neue Wege.
Während die Unruh der LM Split Escapement unter dem zifferblattseitig gewölbten Saphirglas schlägt, befinden sich Antriebsstein, Anker und Hemmungsrad auf der Rückseite des Uhrwerks und können durch den Sichtboden bestaunt werden.
Dies erfordert eine ungewöhnlich lange Unruhwelle, die durch das Zentrum des Uhrwerks führt – ein Meilenstein in der Mikromechanik und Fertigungstechnik. Die Entfernung zwischen dem Unruhreif und dem Antriebsstein beträgt satte 11,78 Millimeter: die Länge der Unruhwelle, die durch das Uhrwerk führt und durch das Zifferblatt projiziert wird, um den Oszillator zu tragen. Mit einer längeren Unruhwelle erhöht sich jedoch die Gefahr möglicher Störfaktoren, die auf den Oszillator einwirken können, sowie potenzieller Verzerrungseffekte der langen Achse, die unter ständiger Drehbeanspruchung steht. Eine träge Unruh und eine steife Unruhwelle sind daher die entscheidenden Faktoren dieses sensiblen Gleichgewichts. So wurde der Motor der LM SE speziell für optimale chronometrische Leistungen entwickelt.
Bei der Split Escapement spielt eine stabile Konstruktion eine weit wichtigere Rolle als bei herkömmlichen Hemmungen, was erheblich reduzierte Meßtoleranzen im Fertigungsprozess zur Folge hat.
Daher wird die Unruhwelle an beiden Enden mit stoßfesten Lagersteinen bestückt und die Brücke, die Anker und Hemmungsrad trägt, für eine optimale Feineinstellung separat fixiert. Da eine längere Unruhwelle eine höhere Masse aufweist, die die letztendlich an den Oszillator übertragene Energie potenziell beeinträchtigt, wird der LM-Split-Escapement-Motor von zwei parallel angeordneten Federhäusern angetrieben, die für eine bis zu 72 Stunden optimale Ganggenauigkeit sorgen.
Modernes Konzept mit edler Finissierung
Die ersten Editionen besaßen eine sehr traditionelle Finissierung mit einer Körnung von Hand. Die geglättete Oberflächenveredelung erinnert unweigerlich an Uhrwerke des 18. und 19. Jahrhunderts. Sie hatte ursprünglich sowohl eine funktionelle als auch dekorative Bedeutung. Die matte Oberfläche war anlaufbeständig und diente dem Schutz vor Oxidierungsprozessen. Der raffinierte, gleichmäßige Glanz wird von Sammlern und Liebhabern historischer Uhren besonders geschätzt.
Die traditionellen Verfahren zur Erzielung des „Frost“-Finishes sind aufgrund ihrer Gefährlichkeit nicht mehr zeitgemäß (ein Verfahrensschritt bestand im Erhitzen von Metall über offener Flamme mit anschließendem Eintauchen in konzentrierte Salpetersäure). MB&F arbeitet mit Kunsthandwerkern zusammen, um dieselbe „bereifte“ Oberfläche und den charakteristischen Glanz des Frost-Finishes ohne Einsatz von Chemikalien zu erzielen.
Die zu körnende Oberfläche wird dazu mit einer Drahtbürste von Hand bearbeitet, wodurch winzige Vertiefungen in jeweils kleine Bereiche eingearbeitet werden. Die Drahtbürste muss die Metalloberfläche genau im selben Winkel und unter derselben Druckeinwirkung berühren und die Vertiefungen müssen gleichmäßig über die gesamte Oberfläche verteilt werden, um das gewünschte Ergebnis zu erzielen.
Bei der LM Split Escapement wurde ein für den größeren Bereich besser geeignetes, breiter verstreutes Frost-Finish angewendet, um darauf aufmerksam zu machen, dass es sich hierbei um Handarbeit handelt. Dann wurden die Oberflächen PVD-beschichtet, um ihnen den gewünschten Farbton zu verleihen – in Blau, Ruthenium, Rotgold bzw. Gelbgold.
Die neue Legacy Machine Split Escapement aus Titan Grade 5 hat ein Zifferblatt mit grüner CVD-Beschichtung, das mit einem spektakulären Sonnenschliff veredelt ist der das Licht aus verschiedenen Winkeln einfängt und so bewirkt, dass die Farbe des Zifferblatts zwischen blauen und grünen Farbtönen hin- und herwechselt.
Die technischen Features der Legacy Machine Split Escapement Titanium Green
Auf 33 Stück limitierte Edition in Titan Grade 5 mit Sonnenschliff-Veredelung und Zifferblatt mit grüner CVD-Beschichtung
- Werk: Von Stephen McDonnell für MB&F entwickeltes Uhrwerk „Split Escapement“ mit über dem Zifferblatt aufgehängtem Unruhreif und Anker auf der Rückseite des Uhrwerks. Einzelteile: 314
- Lagersteine: 35. Handaufzug mit Doppelfederhaus, Gangreserve 72 Stunden, Schwingfrequenz: 2,5 Hz/18.000 Halbschwingungen pro Stunde.
- Speziell gefertigter 14-mm-Unruhreif mit traditionellen Regulierschrauben, die oben auf dem Uhrwerk sichtbar sind Handgravuren. Feinste Handfinissierung im Stil des 19. Jahrhunderts; im Innern in höchster Handwerkskunst ausgeführte Fasenwinkel; polierte Fasen; Genfer Wellenschliff; von Hand „bereifte“ Oberfläche und
- Funktionen & Anzeigen: Stunden, Minuten, Datum und Gangreserve. Drücker neben dem Zifferblatt mit der Datumsanzeige zur einfachen und schnellen Einstellung
- Gehäuse: limitierte Edition in Titan Grade 5, Abmessungen: 44 mm x 17,5 mm, 49 Einzelteile,
- wasserdicht bis 30 m/90‘/3 atm
- Glas: Saphirglas auf Ober- und Unterseite, beidseitig entspiegelt
- Armband & Schließe: Schwarzes oder dunkelbraunes handgenähtes Krokodillederarmband mit Faltschließe aus Weißgold oder Titan, passend zum Gehäuse
Unverbindliche Preisempfehlung für die LM Split Escapement Titan Grün: € 70.210,00
Die Legacy Machine Kollektion
2011 startete MB&F die Kollektion der Legacy Machines als Ergebnis eines eigenwilligen Gedankenexperiments des Gründers Maximilian Büsser: „Was wäre wohl passiert, wenn ich 1867 geboren wäre und nicht 1967? Im frühen 20. Jahrhundert tauchten die ersten Armbanduhren auf, und ich hätte den Wunsch verspürt, dreidimensionale Zeitmessmaschinen fürs Handgelenk zu bauen, aber ich hätte keine Science-Fiction-Figuren oder Kampfjets als Inspiration gehabt. Ich wäre eben von den Taschenuhren dieser Zeit beeinflusst worden, vom Eiffelturm und Jules Verne. Wie hätte meine Maschine zu Beginn des 20. Jahrhunderts dann ausgesehen? Rund wäre sie gewesen (Tradition) und dreidimensional (so wie die MB&F-Maschinen). Die Legacy Machines sind die Antwort.“
Mit der Legacy Machine N°1 (LM1) wollte man sich gleichzeitig von den Horological Machines abgrenzen, für die MB&F bereits bekannt war, und etablierte somit die ästhetischen Codes einer neuen Familie von MB&F-Kreationen: runde Gehäuse, weiß lackierte Zifferblätter, Uhrwerke mit klassischen Genfer Streifen und polierten Fasen und dann dieses eine überraschende Element, die schwebende Unruh – angesichts des sonst klassisch gehaltenen Modells umso atemberaubender.
Seit der Lancierung der LM1 mit der doppelten Zeitanzeige wurde die Legacy Machine Kollektion um fünf weitere Serien erweitert, sodass es heute insgesamt sechs gibt. Die Legacy Machine N°2 mit den zwei Gangreglern feierte 2013 Premiere.
Die Legacy Machine 101, ein Destillat aus der Ästhetik der Legacy-Machine-Kollektion und dem ersten intern entwickelten Uhrwerk von MB&F, erschien ein Jahr später.
Die Legacy Machine Perpetual mit hochgradiger Komplikation kam schließlich 2015 heraus.
2019 lancierte MB&F die LM FlyingT mit fliegendem Tourbillon, die erste Maschine von MB&F, die sich ganz an Frauen richtet.
Die große technische Kreativität, die die Legacy Machine Perpetual auszeichnet, prägt auch die Legacy Machine Split Escapement, deren Motor dem der Perpetual nachgebaut, jedoch seiner Komplikation entledigt wurde, um den innovativen Kern freizusetzen.