Die Omega Seamaster Planet Ocean Ultra Deep Professional war dabei, als der Abenteurer Victor Vescovo Anfang 2019 sein U-Boot Limiting Factor auf den Grund des Marianengrabens steuerte, und mit einer Tauchtiefe von 10.928 Metern dabei einen neuen Weltrekord markierte.
Die weltweit erste bemannte Expedition zum tiefsten Punkt in jedem der fünf Ozeane ist die Idee des Abenteurers und Tauchpiloten Victor Vescovo. An der Oberfläche wacht das Expeditionsschiff DSSV Pressure Drop, ausgestattet mit einem hochauflösenden Tiefensonar. Im Zentrum der eigentlichen Action steht jedoch die DSV Limiting Factor, ein von Triton gebautes Tauchboot, das von der internationalen Seefahrtsbehörde DNV-GL für ausgedehnte, wiederholte Tauchgänge in außergewöhnlichen Tiefen zertifiziert wurde. Auf dem Meeresboden sammeln drei «Lander» wichtige wissenschaftliche Daten.
Drei Seamaster Planet Ocean Ultra Deep Professional – zwei an den Robot-Greifarmen des Tauchboots und eine weitere auf einem, «Lander» genannten, Datensammelgerät – überstanden den Tauchgang problemlos und kamen völlig unversehrt wieder an die Oberfläche.
Die Herstellung einer professionellen Taucheruhr gehört für den Schweizer Uhrenhersteller zum Tagesgeschäft. Aber um einen für die Five-Deeps-Expedition geeigneten Zeitmesser zu entwickeln, musste man bei bei aller Erfahrung mit professionellen Taucheruhren auch bei Omega bei Null beginnen, und auch gewisse Risiken eingehen. Dabei wurden die Grenzen des derzeit Machbaren in der Uhrmacherkunst ausgelotet, und es gelang eine bahnbrechende Technologie zu entwickeln, die nicht nur für diesen Einsatz zweckmäßig war, sondern die zukünftige Fertigung von Taucheruhren beeinflussen sollte.
Tiefentauglich und doch überraschend flach
Eine Uhr muss nicht enorm groß sein, um extremen Belastungen standzuhalten. OMEGA ist es gelungen, bei einem Durchmesser von 52mm, die Dicke des Zeitmessers auf weniger als 28 Millimeter zu begrenzen – ohne dabei seine außergewöhnliche Widerstandsfähigkeit zu beeinträchtigen. Der Erfolg musste jedoch hart erkämpft werden. Um sicherzustellen, dass die Belastung des Uhrengehäuses innerhalb der zulässigen Grenzen blieb, wurde OMEGAs Ultra Deep einer umfangreichen Finite-Elemente-Analyse unterzogen.
Gefertigt für und aus Limiting Factor Teilen in Titan Grade 5
Die Fertigung der Limiting Factor aus Titan der Güteklasse 5 erforderte die Entwicklung einer fortschrittlichen neuen Technik und eine völlig schweißnahtfreie Konstruktion. Die Lünette, das Gehäuse, der Gehäuseboden und die Krone der Planet Ocean Ultra Deep bestehen aus verarbeiteten Ausschussteilen vom Rumpf des Tauchboots. Diese Teile tragen DNV-GL-Stempel, welche die Herkunft, die Eigenschaften und die Qualität des Materials bescheinigen.
Inspirierend: Das Bullaugendesign der Seamaster Planet Ocean Ultra Deep Professional
Ein wichtiger Schritt in der Entwicklung eines Tauchfahrzeugs ist die Konstruktion der Bullaugen. Die Bullaugen der Limiting Factor wurde so ausgelegt, dass der Druck auf die Innenkanten des Kegels, wo die Belastungen am größten sind, minimiert wird.
Ähnlich wie bei den Bullaugen eines U-Boots ist auch bei einer Tiefseetaucheruhr die Verbindung von Saphirglas und Gehäuse ein kritischer Punkt. Um die Belastung möglichst breit zu verteilen, ließ sich OMEGA vom Kegeldesign der Limiting Factor-Bullaugen inspirieren und verwendete Liquidmetal®, um eine robuste und doch flexible Verbindung von Saphirglas und Gehäuse sicherzustellen. Dank dieser innovativen, zum Patent angemeldeten Heißformbindung, konnte auf den Einsatz von Polymerdichtungen verzichtet, und die Dicke des Saphirglases reduziert werden.
Bandanstöße im Rochen-Design
Die Bandanstöße der Seamaster Planet Ocean Ultra Deep Professional sind vollständig in das Titangehäuse integriert und bleiben offen, um das Risiko zu verringern, dass beim Tiefseetauchen Materialbelastungsgrenzen überschritten werden, da sowohl die Uhr als auch das Armband hohen Traktionslasten ausgesetzt sein können. Ihrem markanten Design verdanken die Bandanstöße nun den Namen «Manta»-Bandanstöße.
Ausserhalb der Tauchkapsel, fest fixiert an den Armen des Tauchbootes
Drei Zeitmesser des Typs OMEGA Seamaster Planet Ocean Ultra Deep waren beim Tauchgang dabei: Zwei an den Armen des Tauchboots, eine an einem Lander. Bei der Wahl des Armbandmaterials knüpfte OMEGA an seine Erfahrung in der Raumfahrt an. Die Kombination aus Polyamidarmband und Klettverschluss ist eng mit den Armbändern verbunden, die bei den Apollo-Missionen zum Einsatz kamen.
Die Rückseite der Seamaster Planet Ocean Ultra Deep Professional
Das Expeditionslogo Five Deeps findet man im Zentrum des Gehäusebodens, eingerahmt von konzentrischen Kreisen, welche die Multi-Beam-Sonartechnologie symbolisieren. Relevante Informationen wie Modell, Referenznummer, Materialien, DNV-GL-Zertifizierung sowie die Worte «tested 15,000m 4921ft» (getestet bis zu einer Tiefe von 15 000 Metern bzw. 4921 Fuß) sind alle lasergraviert.
Noch härtere Tests
Alle Uhren wurden im Werk von Triton Sub in Barcelona unter Anwesenheit eines DNV-GL-Experten druckgeprüft. Der gewählte Maximaldruck entsprach den, im Marianengraben erforderlichen Toleranzen, aber um sicherzugehen und den Normen für Taucheruhren zu entsprechen, bestand OMEGA darauf, eine 25-prozentige Sicherheitsmarge hinzuzufügen, was bedeutete, dass die Uhren bei unglaublichen 1500 bar/ 15 000 Metern perfekt funktionieren mussten.
Nachdem die OMEGA Seamaster Planet Ocean Ultra Deep Modelle sowohl die Tests bei Triton bestanden als auch den Belastungen am tiefsten Ort der Erde erfolgreich standgehalten hatte, mussten sie sich nach der Rückkehr von ihrem Tauchgang auch den acht Prüfungen des Eidgenössischen Instituts für Metrologie (METAS) stellen – alle drei beim Tachgang eingesetzten Uhren sind nun auch Master-Chronometer zertifiziert.
Mission accomplished: Im British Museum in London enthüllte OMEGA am 20. Juni 2019 jene Uhr, die beim tiefsten Tauchgang der Welt dabei war – und die bahnbrechende Technologie hinter diesem Erfolg.
Als Victor Vescovo Anfang Jahr sein Tiefsee-U-Boot Limiting Factor erfolgreich auf den Grund des Marianengrabens steuerte, setzte er mit einer Tauchtiefe von 10.928 Metern einen neuen Weltrekord – und das Projektteam von OMEGA brach in Jubel aus.
Raynald Aeschlimann, Präsident und CEO von OMEGA, kommentierte die tadellose Leistung der Zeitmesser unter Extrembedingungen und beschrieb die Ultra-Deep-Uhren als «überragende technologische Meisterwerke, welche die Uhrmacherkunst von OMEGA in ihrer erfinderischsten Form präsentierten».
An der Präsentation in London nahm auch der Abenteurer Victor Vescovo teil. Er lobte das OMEGA-Projektteam für seine «Fähigkeit, einen Tiefseezeitmesser zu kreieren, der nicht nur extrem robust, sondern auch schlank, leicht und stilvoll ist».
Die Fertigung einer professionellen Taucheruhr gehört für den Schweizer Uhrenhersteller zwar zum Tagesgeschäft, aber einen Zeitmesser zu entwickeln, der für die Five-Deeps-Expedition geeignet ist, erforderte ein völlig neues Maß an Erfindungsreichtum und ein Team von Experten mit unterschiedlichsten Ingenieurskenntnissen. Tatsächlich hebt die Seamaster Planet Ocean Ultra Deep Professional von OMEGA die Technologie der Taucheruhr auf eine ganz neue Ebene. Das Modell wurde entwickelt, um enormen Belastungen standzuhalten, ist vollgepackt mit Tiefseetechnologie– und mit einer Dicke von weniger als 28 Millimetern dennoch verblüffend schlank.
Obwohl das Ziel von OMEGA darin bestand, eine Uhr für einen ganz bestimmten – und extremen – Zweck zu entwickeln, achtete der Schweizer Hersteller auf die Verwendung von Materialien und Technologien, die auch kommerziell genutzt werden können. Nicht nur mutige Abenteurer können sich also damit rechnen, dass die rekordverdächtige Ultra-Deep-Technologie von OMEGA in naher Zukunft in einem “handelsüblichen” Modell wieder auftauchen wird…
OMEGA Taucheruhren – kurzer historischer Rückblick
- OMEGAs Reise auf diesem Gebiet begann 1932 mit der Lancierung der ersten Taucheruhr für jedermann – der OMEGA «Marine». Der Zeitmesser wurde vom amerikanischen Forscher Charles William Beebe verwendet, dem Erfinder der «Bathysphere», eines kugelförmigen U-Boots, das Menschen in die Tiefen des Ozeans transportieren konnte. Die «Marine» leistete Beebe auf seinem historischen 14-Meilen-Tauchgang in den 1930-er Jahren gute Dienste.
- 1948 war das Geburtsjahr der Seamaster, die von britischen Piloten und Seeleuten wegen ihrer Wasserdichtigkeit und ihrer Zuverlässigkeit im Kampf sehr geschätzt wurde. 1957 lancierte OMEGA seine Seamaster 300 – eine Uhr, die speziell für Taucher und unter Wasser arbeitende Fachkräfte entworfen wurde. Die unverwechselbare «Ploprof» entstand 1970 und wurde vom legendären Jacques-Yves Cousteau auf seinen Tauchgängen getestet.
- 1971 kam die Seamaster 1000 auf den Markt und ein Jahr später wurde die Seamaster 120 «Big Blue» geboren. Als der Freitaucher Jacques Mayol 1981 einmal tief einatmete und sich anschließend auf eine Weltrekordtiefe von 101 Metern absinken ließ, trug er eine Seamaster 120 am Handgelenk.
- Die äußerst beliebte Seamaster Diver 300M wurde 1993 lanciert. Sie erfuhr 2018 zu ihrem Jahre-Jubiläum mit vielen neuen Versionen ein modernes Facelift.
Ein wichtiges Datum für die Ultra Deep markiert aber mit der Präsentation der ersten Planet Ocean Jahr 2005.
Die aktuellen Seamaster-Modelle finden Sie auf der Omega-Webseite unter diesem Link, den nächsten Omega-Händler hier.
Alle bisher auf NeueUhren.de vorgestellten Omega-Uhren unter diesem Link