Als Hommage an das einzigartige Erbe von Abraham-Louis Breguet präsentierte die Manufaktur zur Baselworld 2017 -als Weltexklusivität – das Modell Marine Équation Marchante 5887. Während seiner gesamten Laufbahn stellte Abraham-Louis Breguet unablässig sein meisterliches Können im Bereich der Zeitmessung unter Beweis. Was zur Folge hatte, daß ihm sein Engagement und seine revolutionären Entwicklungen viel Anerkennung einbrachte. In König Ludwig XVIII. von Frankreich fand er einen eifrigen Bewunderer, der ihn 1814 zum Mitglied des Bureau des longitudes ernennt.
Die Akademie wird 1795 vom Nationalkonvent ins Leben gerufen, um die unterschiedlichen Disziplinen der Astronomie, sowie ihre Anwendungen in der Geografie, Navigation und Erdvermessung zu perfektionieren. Zu ihren Aufgaben gehört die Veröffentlichung jährlich wiederkehrender Publikationen, darunter der astronomischen Ephemeriden. In der angesehenen Institution haben rund zwanzig Astronomen, Physiker, Geometer, Navigatoren und zugeordnete Künstler Einsitz.
Als Uhrmacher und somit einziger Vertreter seines Fachs wird Breguet für die Physiker und Navigatoren unabkömmlich und setzt fortan neue Maßstäbe, besonders für die Berechnung der Längengrade auf hoher See.
Als zusätzliche Anerkennung seiner Arbeit verlieh ihm daraufhin Ludwig XVIII. im Oktober 1815 den offiziellen Titel des Uhrmachers der königlichen Marine. Für einen Uhrmacher aus der damaligen Zeit war dies die höchste Auszeichnung, setzt doch die Marinechronometrie außerordentliche wissenschaftliche Kompetenzen voraus. Zudem bedeutete der Titel gleichzeitig das Innehaben einer entscheidenden Funktion für das Land, da exakte Marinechronometer lange Zeit von größter Notwendigkeit waren, um die Position von Schiffen berechnen zu können.
Als Hommage an dieses einzigartige Erbe ihres Gründers präsentierte die Breguet an der Baselworld das Modell Marine Équation Marchante 5887. Diese große Komplikation markiert den Beginn einer neuen Ära für die zeitgenössische Linie Marine.
Die Zeitgleichung ist eine der seltensten und faszinierendsten uhrmacherischen Komplikationen. Sie ermöglicht die Anzeige der Abweichungen zwischen der mittleren Sonnen- oder Ortszeit und der wahren Sonnenzeit, die sich aus der elliptischen Umlaufbahn und geneigten Achse der Erde ergeben.
Seit der Antike diente die Sonne als Grundlage der Zeitmessung. Allerdings sind die, auf Sonnenuhren angezeigten, scheinbaren Bewegungen der Sonne aus den erwähnten Gründen im Jahreslauf unregelmäßig. Mit der Verbesserung des gleichmäßigen Gangs mechanischer Uhren wurde die wahre Sonnenzeit durch die mittlere Ortszeit oder bürgerliche Zeit abgelöst, bei der alle Tage 24 Stunden dauern. Diese weicht übers Jahr maximal –16 Minuten und +14 Minuten von der wahren Sonnenzeit ab. Nur an vier Tagen im Jahr stimmen die beiden Zeiten überein.
Da die Variationen des Sonnenstands am Himmel sich immer an denselben Daten wiederholen, können die Uhrmacher deren Anzeige mit einer besonders geformten Nockenscheibe «programmieren». Sie hat die Form einer 8 und reproduziert mechanisch die Figur, die der Sonnenstand bei konstanter mittlerer Ortszeit erzeugt, das Analemma. Dieser Nocken, dessen Form äußerst exakt gearbeitet sein muss, steuert über einen mechanischen Taster den Zeitgleichungshebel, der für die Anzeige der Abweichungen zwischen der bürgerlichen Zeit und der wahren Sonnenzeit sorgt (–16 bis +14 Minuten).
Die Anzeige erfolgt meist auf einem Kreissegment oder einem Unterzifferblatt. Der Benutzer muss dann die Abweichung zur mittleren Ortszeit selbst abziehen oder addieren, um die wahre Sonnenzeit zu eruieren. Die neue Marine Équation Marchante von Breguet verbessert dieses Prinzip, indem sie simultan die bürgerliche Zeit und die wahre Sonnenzeit anzeigt, und zwar mit zwei verschiedenen Minutenzeigern.
Der Zeiger für die wandernde Zeitgleichung, der mit einer facettierten und vergoldeten Sonne geschmückt ist und das direkte Ablesen der Minuten der wahren Sonnenzeit erlaubt, ist also eine bequeme und zeitsparende Lösung. Hinter dieser vordergründigen Einfachheit verbirgt sich eine aufwendige Konstruktion, wie sie nur wenige Uhrmacher verwirklichen können. Der Sonnenzeit-Minutenzeiger muss nämlich einerseits wie der Minutenzeiger der Ortszeit in herkömmlicher Weise über das Zifferblatt kreisen, andererseits gleichzeitig jeden Tag entsprechend dem Analemma seine Stellung diesem gegenüber verändern, um die Zeitgleichung anzuzeigen. Diesen beiden Imperativen konnte Breguet gerecht werden, indem der Zeitgleichungszeiger mit einem Differentialräderwerk ausgestattet wurde, das von zwei vollständig unabhängig funktionierenden Rotationsquellen angetrieben wird. Das sind einerseits das herkömmliche Uhrwerk, das den Minutenzeiger der bürgerlichen Zeit dreht, andererseits die von dem Hebel gesteuerte Rotation, der über den Taster mit der Zeitgleichungsnockenscheibe in Kontakt ist, welche sich nur einmal pro Jahr dreht. Breguet hat einen extrem feinen Nocken entwickelt, der auf einer transparenten Saphirscheibe sitzt, die gleichzeitig der Korrektur der Zeitgleichung pro Monat dient.
Ergänzt wird die Komplexität der wandernden Zeitgleichung in dieser Grande Complication durch einen ewigen Kalender. In zwei Fenstern zwischen 10 und 11 sowie 1 und 2 Uhr werden einerseits die Wochentage und andererseits die Monate und das Schaltjahr angezeigt. Das Datum kann an einem retrograden Zeiger mit Ankerspitze abgelesen werden, der über einen Kreisbogen zwischen 9 und 3 Uhr wandert. Die Verteilung all dieser Informationen auf dem Zifferblatt wurde sorgfältig studiert, um ein einfaches und intuitives Ablesen bei gleichzeitig einwandfreier Ästhetik sicherzustellen.
Die neue Marine Équation Marchante von Breguet, die auf dem automatischen Kaliber 581DR basiert, bietet noch eine dritte Komplikation, und zwar eine äußerst komplexe. Der Zeitmesser ist mit einem 60-Sekunden-Tourbillon ausgestattet, dessen Drehgestell aus Titan eine Breguet-Unruh mit Siliziumspiralfeder birgt. Dank dieser innovativen Feder kann die Unruh mit einer Frequenz von 4 Hz schwingen und trotzdem von der für eine Automatikuhr besonders komfortablen Gangreserve von maximal 80 Stunden profitieren. Deren Stand wird in einem Fenster zwischen 7 und 9 Uhr angezeigt.
Die Genialität dieses spektakulären Zeitmessers wird durch das kostbare Savoir-faire der Kunsthandwerker von Breguet noch zusätzlich betont.
Auf der Vorderseite präsentiert das Zifferblatt zwei Guillochagen, wobei das «Wellen»-Motiv speziell für diese Novität kreiert wurde. Der Vermerk «Marine royale» ist auf den Tourbillonsteg graviert, der unweigerlich den Blick anzieht. Die Rückseite gewährt, dank einem Saphirboden, einen direkten Blick ins Innere. So lassen sich die Brücken bewundern, die sorgfältig ziseliert wurden, um die Royal Louis, ein Schlachtschiff ersten Ranges der französischen königlichen Marine, in allen Details darzustellen. Das Federhaus wiederum ist mit einer Windrose, als Verweis auf die astronomische Navigation, geschmückt. Dank der durchdachten Positionierung der Schwungmasse am Rande des Kalibers kann das verzierte Automatikwerk seine ganze Pracht entfalten.
Die Marine Équation Marchante von Breguet ist ein Wunderwerk der Uhrmacherkunst. Zeitgleich verleiht ihre neue Ästhetik der Uhr eine moderne und dynamische Allüre: zentrale Bandanstöße mit polierten und satinierten Oberflächen, stärker geöffnete Kannelüren mit sichtbaren Flanken, ein poliertes «B» über sandgestrahltem Grund auf der, mit anglierten und satinierten Wellen verzierten, Krone. Diese große Komplikation wird in einem Gehäuse von 43,9 mm Durchmesser, entweder aus Roségold oder Platin angeboten: Das Modell in Roségold ist mit einem versilberten Zifferblatt und einem anthrazitfarbenen Uhrwerk ausgestattet, die Platinversion mit einem blauen Zifferblatt und einem rhodinierten Werk.
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Die technischen Features der Breguet Marine équation Marchante 5887
- Gehäuse: Platin 950 mit kanneliertem Mittelteil. Saphirboden. Durchmesser 43,9 mm. Wasserdicht bis 10 bar (100 m).
- Zifferblatt: Gold, blau und von Hand guillochiert. Einzeln nummeriert und mit Breguet signiert. Stundenkreis mit römischen Ziffern und lumineszierenden Punkten. Facettierte Breguetzeiger aus 18 Karat Gold mit durchbrochener «Pomme»-Ringspitze und Leuchtstoff.
- Minutenzeiger der Sonnenzeit mit vergoldeter und facettierter Sonne. Fenster für den Wochentag zwischen 10 und 11 Uhr, für den Monat und das Schaltjahr zwischen 1 und 2 Uhr. Retrograder Datumzeiger in einem Kreisbogen zwischen 9 und 3 Uhr. Anzeige der Gangreserve in einem Fenster zwischen 7 und 9 Uhr.
- Werk: Mechanisches Automatikwerk mit wandernder Zeitgleichung, ewigem Kalender, Tourbillon und 80 Stunden Gangreserve, Kal. 581DPE. Nummeriert und mit Breguet signiert. Kleine Sekunde und Zeitgleichungsnocken auf der Tourbillonachse. 16¾ Linien. 57 Rubine. Hemmungsrad aus Silizium und umgekehrter Anker mit Gabelhörnern aus Silizium. Siliziumspiralfeder. Frequenz 4 Hz. In 6 Positionen reguliert.
- Armband: Alligatorleder mit goldener Faltschließe.
- Auch als Variante in 18 Karat Roségold erhältlich, mit Zifferblatt aus versilbertem Gold und anthrazitfarbenem Uhrwerk als Referenz 5887BR/12/9WV