Nach Rot- und Weißgold, Frost-Editionen und Platin 950 gibt es die Legacy Machine 101 jetzt auch in einer Version aus Palladium. Eine Premiere bei MB&F.
Der jüngste Neuzugang der Legacy Machine-Serie – die LM101 Palladium-Edition – ist auch das erste Exemplar von MB&F, das aus Palladium, einem seltenen silbrig-weißen Metall, gefertigt wurde.
Die von Natur aus weiße Farbe des Palladiums kontrastiert mit dem neuen Zifferblatt mit Sonnenschliff, das je nach Lichteinfall graue, hellblaue und grüne Schattierungen annimmt. Für eine klassische 40-mm-Armbanduhr deckt die Legacy Machine 101 ein ziemlich weites Feld ab. Genauer: einen ziemlich langen Zeitraum. Zwischen Idee und Ausführung liegen über 100 Jahre!
In der Legacy Machine 101 rücken MB&F das, was eine Armbanduhr im Wesentlichen ausmacht, signifikant ins Zentrum: die Unruh als regulierendes Organ für die präzise Zeitmessung, die Angabe, wie viel Energie noch im Federhaus steckt und wann dieses wieder aufgezogen werden muss, und natürlich die Zeit an sich.
Dominiert wird der Anblick der LM101 von der Präsenz der über allem schwingenden Unruh mit ihren langsamen Bewegungen, die das Auge magisch anzieht. Zwei rein weiße Hilfszifferblätter schweben über dem Strahlendekor der oberen Werkplatte: oben rechts die perfekt ablesbare Stunden- und Minutenanzeige, deren wunderschöne Zeiger aus blauem Gold sich eindrucksvoll vom makellosen Weiß des Blattes abheben, darunter die 45-Stunden-Gangreserveanzeige auf einem ähnlichen, etwas kleineren Zifferblatt. (Die zwei limitierten „Frost“-Editionen sorgen übrigens für noch mehr Kontrast zwischen diesen Elementen und dem handveredelten, gekörnten Zifferblatt, das eine lebendige Kulisse schafft).
Auf magische Weise scheint das beidseitig entspiegelte Saphirglas über allem unsichtbar zu werden, als ließe sich die eindrucksvolle Unruh unter ihrem eleganten Doppelbogen anfassen. Der Bogen wird aus einem einzigen Metallblock geschnitten und viele Stunden lang von Hand poliert, bis er seinen Spiegelglanz erhält.
Dreht man die Legacy Machine 101 um, zeigt der Sichtboden – er ist gewölbt, um die Höhe des Mittelteils verringern zu können, damit die gesamte Uhr flacher erscheint – das exquisit von Hand finissierte Werk. Feine, geschwungene Platinen und Brücken erweisen dem Stil edler historischer Taschenuhren ihre Reverenz und belegen den Respekt vor der großen Tradition des Uhrenhandwerks.
Mit seiner Schönheit, dem Genfer Wellenschliff, den handpolierten Fasen, den Goldchatons und den versenkten gebläuten Schrauben betont das Werk der LM101 seine Nähe zur Uhrmacherei vergangener Zeiten, doch es läutet auch eine neue Epoche ein: als erstes Kaliber, das bei MB&F komplett „inhouse“ entworfen und entwickelt wurde.
Der preisgekrönte unabhängige Uhrmacher Kari Voutilainen war für das feine Finissierungsdesign und die Treue zur Tradition verantwortlich, doch Architektur und Konstruktion sind zu 100 Prozent von MB&F.
Die Legacy Machine 101 wurde zunächst in 18-Karat-Rotgold beziehungsweise -Weißgold angeboten. Anschließend erschienen zwei limitierte „Frost“-Editionen mit gekörnter Oberflächenveredelung (18 und 33 Exemplare), gefolgt von einer auf 33 Exemplare limitierten Edition in Platin 950. Der jüngste Zugang der Serie ist die auf 18 Exemplare limitierte LM101 Palladium.
Die Legacy Machine 101 im Detail
Auf den ersten Blick ähnelt das Werk der Legacy Machine 101 dem der Legacy Machine N°1, doch bei genauerer Betrachtung zeigt sich, dass es sich bei der LM 101 um ein gänzlich neues Kaliber handelt – und nicht um eine verkleinerte Version des Uhrwerks der LM1. Dieses Kaliber wurde ausschließlich von MB&F entworfen und entwickelt.
Unruhreif und Spirale sind das Herz eines jeden mechanischen Uhrwerks, ihre isochronen (also in regelmäßigen Intervallen erfolgenden) Schwingungen regeln seine Präzision. Maximilian Büsser war schon lange fasziniert von den großen, langsam schwingenden Unruhen alter Taschenuhren: Ihre Schlagzahl liegt bei nur 2,5 Hz beziehungsweise 18.000 Halbschwingungen/h, während moderne Uhren 4 Hz oder 28.800 Halbschwingungen/h aufweisen. Nicht überraschend also, dass hier der Ausgangspunkt für die Entwicklung lag.
Überraschend ist allerdings die Radikalität, mit der Maximilian Büsser die Tradition neu interpretierte. Er veränderte die sonst eher versteckte Positionierung der Unruh auf der Rückseite des Werks und setzte sie vorderseitig sogar über das Zifferblatt.
Die Position der Unruh bei der LM101 mag man für avantgardistisch halten, doch die 14-mm-Unruh selbst ist absolut traditionell, mit eigens für MB&F entwickelten Schrauben, einer Spiralfeder mit Breguet-Endkurve und einem beweglichen Spiralklötzchenhalter.
Und wer die Dimension der Unruh in der Legacy Machine N°1 schon eindrucksvoll fand, wird feststellen, dass sie im kleineren Durchmesser der LM101 optisch noch größer wirkt.
Zifferblatt und Anzeigen: Die schwingende, schwebende Unruh dominiert den Anblick der LM101, während die beiden weißen Zifferblätter für Zeitanzeige (Stunden und Minuten) und Gangreserve durch ihren ästhetischen Reiz und die dank der kontrastreichen blauen Zeiger tadellose Ablesbarkeit beeindrucken.
Die weißen Zifferblätter mit ihren strahlend blauen Goldzeigern schweben direkt über dem Werk und ergänzen so das von der im Raum hängenden Unruh skizzierte dreidimensionale Bild. Die Zifferblätter selbst sind leicht gewölbt, ihre Oberfläche wurde mit einer transluzenten Hochglanztechnik, der sogenannten laque tendue, gefertigt. Dabei werden mehrere Lackschichten nacheinander aufgetragen und jeweils erhitzt, wodurch sie sich über die Oberfläche der Zifferblätter ausbreiten.
Um die ästhetische Reinheit der Zifferblätter zu erhalten, wurde statt optisch störender Schrauben eine besondere Technik der Befestigung von unten verwendet. Ein feiner Goldrand um jedes der beiden Zifferblätter unterstreicht das klassisch-zeitlose Erscheinungsbild.
Feine Finissierungen und traditionelle Uhrmacherkunst: Das Werk wurde komplett von und bei MB&F entwickelt, für die historische Genauigkeit der Brückenarchitektur und die feine Finissierung zeichnet der preisgekrönte Uhrmacher Kari Voutilainen verantwortlich.
Ein fein graviertes Strahlenmuster oben auf der Werkplatte (zifferblattseitig) springt, aus bestimmten Betrachtungswinkeln gesehen, ins Auge, ohne aber die Aufmerksamkeit von den weißen Zifferblättern der Zeit- und Gangreserveanzeige oder von der schwebenden Unruh abzulenken.
Stil und Finissierung der durch den Gehäuseboden sichtbaren Brücken und Platten gaben Voutilainen Gelegenheit, auf anspruchsvollste Weise seine Treue zur klassischen Uhrmacherei zu zeigen: in der Form der elegant geschwungenen Brücken ebenso wie durch die traditionell großen Abstände zwischen den Brücken selbst sowie zwischen ihnen und dem Gehäuse.
Überdimensionierte Rubine, die in hochglanzpolierte, versenkte Goldchatons gefasst sind, bilden auf der Rückseite einen optischen Kontrast zum Genfer Wellenschliff der Brücken. Die Rubinlager verweisen nicht nur optisch auf hochwertige klassische Taschenuhrwerke, sie haben auch einen praktischen Nutzen: Sie verringern den Verschleiß, weil sie mehr Öl halten und größer dimensionierte Triebe zulassen.
Gekörntes Finish für die „Frost“-Editionen:
Ende des 18. und Anfang des 19. Jahrhunderts erzeugte man ein gekörntes Finish, indem die Komponenten zuvor mit einer speziellen Säuremischung behandelt und anschließend über einer offenen Flamme erhitzt wurden – keine besonders zuverlässige Arbeitsmethode. So wurde ein silbrig-weißer, raureifähnlicher Effekt erzielt, der die Oberflächen vor Oxidation schützte. Dies war damals besonders wichtig, da die Uhren keineswegs wasserdicht waren.
Im Laufe der Zeit wurden sich die Uhrmacher immer mehr der Gefahren bei der Arbeit mit starken Säuren bewusst und suchten nach alternativen Methoden, wobei die effektivste – hinsichtlich der Qualität – darin bestand, die Oberfläche sehr sorgfältig mit einer Drahtbürste zu bearbeiten. Dabei ist es jedoch äußerst schwierig, ein gleichmäßiges Ergebnis zu erzielen, denn übt man ein wenig zu hohen Druck aus oder bürstet man ein wenig zu lange, wird die gewünschte matte Oberfläche durch eine ungleichmäßige Bearbeitung ruiniert.
Nur noch sehr wenige Handwerker verfügen heute über die Fertigkeiten und Erfahrungen, die für ein gekörntes Finish erforderlich sind, und sie hüten ihre Geheimnisse wie ihren Augapfel. Für das moderne gekörnte Finish werden die Oberflächen nicht etwa gebürstet, sondern vielmehr poliert (Metall wird komprimiert, nicht abgetragen). So entstehen besonders harte Oberflächen, die nicht mehr von Hand graviert werden können.
Die technischen Features der Legacy Machine 101:
- Gehäuse: Abmessungen: Durchmesser 40 mm, Höhe 16 mm, 35 Einzelteile. Erhältlich in 18-Karat-Rotgold oder 18-Karat-Weißgold, in Platin 950 (33 Exemplare), in Palladium 950 (18 Exemplare) sowie in zwei Versionen mit „Frost-Finish“ in 18-Karat-Rotgold (33 Exemplare) und 18-Karat-Weißgold (18 Exemplare)
- Saphirgläser: Gewölbtes Saphirglas sowie Sichtboden aus Saphirglas in „Glass Box“-Bauweise, jeweils beidseitig entspiegelt
- Uhrwerk: Dreidimensionales mechanisches Uhrwerk, Eigenentwicklung von MB&F
- Ästhetische Gestaltung des Uhrwerks und Entwurf der Finissierungen: Kari Voutilainen
- Handaufzug mit einem Federhaus
- Gangreserve: 45 Stunden
- Unruh: speziell gefertigte Unruh mit 14 mm Durchmesser und vier traditionellen Regulierungsschrauben, über Uhrwerk und Zifferblättern schwingend
- Spiralfeder: mit Breguet-Endkurve und beweglichem Spiralklötzchenhalter
- Schwingfrequenz: 18.000 A/h (Halbschwingungen pro Stunde) / 2,5 Hz
- Einzelteile: 229
- Lagersteine: 23
- Chatons: Goldchatons mit polierten Ansenkungen
- Feinste Finissierung: Finissierung der Uhrwerkskomponenten von Hand im Stil des 19. Jahrhunderts; angefaste Innenwinkel, die von exzellenter Handwerkskunst zeugen; polierte Fasen, gekörntes Zifferblatt für die „Frost Editions“; Genfer Wellenschliff; Handgravuren
- Funktionen: Anzeige von Stunden und Minuten, Gangreserveanzeige. Überdimensionale, über dem Zifferblatt schwebende Unruh
- Armband und Schließe: Alligatorleder, schwarz oder braun, handgenäht, mit Schließe im selben Material wie das Gehäuse (Gold, Platin oder Palladium)
Die unverbindliche Preisempfehlung für die LM101 in Palladium liegt bei € 61.000,-